Die Physiognomie des Menschen

Welke Sprache:

Wer matt spricht (nach Adamantius heftig und matt), ist gewaltsam, lasterhaft und menschenfeindlich. Conciliator schreibt: Stimmen, die heftig rauschen oder wie ein falscher Ton klingen, deuten auf Ungestüm, Ungerechtigkeit und ein haßerfülltes Herz.

Mühsame Sprache:

Solche Leute sind für gottlos und unverständig zu halten.

Ruhige, gesammelte Sprache:

Leute, die ruhig, gesammelt, gleichmäßig reden, sind mit irgendeinem Kummer behaftet.

Bescheidene Sprache:

Sie kennzeichnet, sagt Scotus, den Heuchler und Betrüger.

24. Kinnbacken und Kinn.

Den hinteren Teil des Unterkiefers nennt Aristoteles Kinnbacken, den vorderen Kinn.

Das kleine Kinn:

Ein kleines Kinn haben nach Polemon arge, hinterhältige Leute, nach Adamantius auch die Schrecklichen und Grausamen, weil die Schlangen ein solches Kinn haben. Albertus sagt: Ein kleines, kurzes Kinn soll man meiden, weil es nur bei harten, mißgünstigen Menschen vorkommt, die den Schlangen ähnlich sind. Conciliator faßt es a Zighen von Jähzorn, Hartherzigkeit und Neid auf.

Das lange Kinn:

Wer ein lang vorgestrecktes Kinn hat, ist gottlos und sehr geschwätzig, schreibt Polemon. Adamantius hält solche Leute nicht für gottlos, aber für maßlos geschwätzig und weichlich. Sie sind den Weibern ähnlich, die wenn nicht boshaft, so

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