Die Physiognomie des Menschen

der Nacken rauh und höckerig wird, sind die betreffenden Leute gewöhnlich stolz und übermütig.

Der runde Nacken und Hals:

Den gottlosen Toren sprechen Polemon und Adamantius fälschlih einen runden Nacken und Hals zu, während Albertus den rauhen Hals für ein Zeichen der Tüchtigkeit von Leib und Seele hält.

Der behaarte Nacken:

Menschen mit behaartem Nacken sind freimütig und den Löwen vergleichbar, sagt Aristoteles. Ein Hals mit dichten Haaren deutet nach Adamantius auf Stärke und Großmut.

29, Die Schulterblätter.

Nachdem wir die Bedeutung aller oberen Körperpartien bis auf die Brust hinab erklärt haben, kommen wir zum Rumpf. Aristoteles nennt alles, was zwischen Hals und Scham liegt, Brust. Der Rumpf hat eine vordere und eine hintere Seite. Wir beginnen mit der hinteren. Auf das Genick folgen die Schulterblätter, zwei breite Knochen, die beiderseits vom Nacken zur Schulter und bis auf die neunte Rippe hinab reichen und die Schultern breit und dreieckig machen.

Große, breite Schulterblätter mit weitem Zroischenraum:

Sie sind nach Aristoteles ein Zeichen der Beherzten, nach Polemon und Adamantius der Mannhaften. Plato hatte seinen Namen von seinen breiten Schultern. Er war ein starker Fechter und wandte sich erst später der Philosophie zu. Plutarch erzählt, er habe diesen Namen bekommen, weil er, als er bei dem Argiver Aristion den Faustkampf lernte, alle Mitschüler an Stärke und Schulterbreite übertraf. Der Kaiser Tiberius hatte

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Fig.9