Die Physiognomie des Menschen

Das schmächtige, gleichsam vertrocknete Gesäß:

Fleischlose, gleichsam vertrocknete Gesäßbacken weisen auf Boshaftigkeit, wie sie die Affen haben. Adamantius schreibt: Schmächtige, runzelige Gesäßbacken deuten auf Verschlagenheit, denn die Affen haben solche. Conciliator meint, sie seien ein Zeichen von Boshaftigkeit, ähnlich wie bei den Affen. Ebenso Albertus.

Das weder runzelige, noch ganz glatte Gesäß:

Aristoteles eignet es den Starken zu, weil Glätte aus Feuchtigkeit, Unebenheit aus Dürre entsteht und also die Mitte zwischen Glätte und Unebenheit ein Zeichen der richtigen Mischung und mithin der Stärke ist.

46. Die Oberschenkel.

Aristoteles schreibt in seinem „Tierbuch“: Die Beine teilt man in Unter- und Oberschenkel. Das untere Ende des Oberschenkels verbindet sich mit dem Schienbein, das obere mit dem Hüftknochen. Die Oberschenkel der Menschen sind fleischig, die der Tiere haben nur wenig Fleisch und sind sehnig, knochig und hart. Nur der Mensch hat einen aufrechten Gang, und daher verlegte die Natur bei ihm die Last des Fleisches von oben nacdı unten. Polemon und Adamantius erwähnen die Oberschenkel nicht besonders und lassen alles, was sie von den Unterschenkeln sagen, auch für die Oberschenkel gelten.

Knochige, sehnige Oberschenkel:

Sie gelten als stark und männlich, schreibt Aristoteles in seinen „Physiognomonika“,

Weiche, ungegliederte Oberschenkel:

Wer knochige fleischige Oberschenkel hat, ist weich und den Weibern vergleichbar, lautet der verdorbene Text des Aristoteles, während es richtig heißen müßte: feiste, ungegliederte Ober-

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