Die Physiognomie des Menschen

Fig.17

Ungleiche Pupillen: Polemon faßt sie als Zeichen von Dummheit

auf, Adamantius richtiger als Zeichen von Frevelhaftigkeit, Albertus als Zeichen von Unbilligkeit.

Gleiche Pupillen:

Leute mit gleichmäßig gerundeten Sehlöchern hält Adamantius für Freunde der Gerechtigkeit.

Menschen mit ungleichen Pupillen und blauen, grünen, dunklen oder scheckigen Flecken auf der Stirn:

Solche Leute werden von allerlei Dämonen geplagt, sagt Polemon. Ähnlich Adamantius.

5. Lage und Stellung der Augen.

Je nachdem die Augen vorstehen oder zurücktreten, verstärken oder verringern sie ihre sonstigen guten bzw. schlechten Eigenschaften.

Weit vorstehende Augen:

Sie gefallen weder Galen noch Aristoteles, der aus ihnen auf Torheit schließt und sie den weit vorstehenden Eselsaugen vergleiht. An Alexander schreibt er: Wer eines Esels Augen hat, ist unverständig und hartnäckig. Polemon und Adamantius halten Leute mit aufgeschwollenen Augen für wenig lobenswert. Rhases nennt sie unverschämt, geschwätzig und dumm. Plinius hält sie für stumpfsinnig. Je mehr die Augen aus dem Kopfe ragen, desto weiter sind sie vom Gehirn, ihrem Ursprung, entfernt und mithin von ihrer richtigen Stellung. Die Ärzte meinen, solche Augen ständen wegen der Schwäche oder Feuchtigkeit der vorderen Gehirnkammern aus dem

Kopfe, und deuten sie daher auf Torheit.

Nach oben vorstehende Augen: Sie deuten auf wilden Trotz, Eitelkeit und Unsinnigkeit, nach Polemon und Adamantius auf Gefräßigkeit. 242