Die Physiognomie des Menschen

Bemwegliche Augen mit stillstehenden Lidern:

Leute mit beweglichen Augen und unbeweglichen Lidern gelten bei Polemon und Adamantius als zuversichtlich und kühn in schwierigen Lagen.

Finstere, rollende Augen: Sie deuten nach Polemon auf Raserei und Unzucht, nah Adamantius auf Schwelgerei.

Langsam sich bewegende Augen:

Polemon hält sie für ein Zeichen von Trägheit, Schwerfälligkeit und Schwachsinn. Adamantius redet in diesem Zusammenhang von Augen, die nur schwer anfangen und langsam aufhören sich zu bewegen. Bewegliche Augen, schreibt Alexandrinus, deuten auf die Zornmütigkeit einer heißen Körpermischung, langsame auf die Furchtsamkeit einer kalten.

Augen mit mittelmäßiger Berveglichkeit:

Sie verkörpern den Durchscnitt aller bisher erwähnten Eigenschaften. Nach Averroes ist mittelmäßige Beweglichkeit der Augen auf das Mittel zwischen Heiß und Kalt als die beste Mi-

schung zurückzuführen.

14. und 15. Die zitternden Augen. Dieser ganze Abschnitt fehlt bei Polemon und

ist nur bei Adamantius zu finden. Kleine, zitternde Augen: Sie sollen auf Arglist deuten.

Große, zitternde Augen:

Sie kennzeichnen einen törichten, geilen Gesellen. Stark zitternde, gleichsam tanzende Augen: Sie haben eine schlechte Bedeutung.

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