Die Physiognomie des Menschen

Blinzelnde, trockene Augen: Sie deuten nach Adamantius auf Arglist, Betrügerei und heimliches böses Beginnen.

Blinzelnde, verdrehte, etwas blasse Augen: Sie sind ein Zeichen von Torheit.

20. Die Augen, die nicht blinzeln.

Aristoteles hält Leute mit solchen Augen für stark, unüberwindlich, hitzig und kühn, weil Leute, die oft zwinkern, furchtsam sind. Plinius erzählt, bei einem Spiel seien unter vierzig Fechtern nur zwei gewesen, die in keiner Lage mit der Wimper gezuckt hätten. Also schwer fällt es den Menschen, nicht zu zwinkern.

Augen mit hartem Blick, die nicht blinzeln:

Sie sind nach Polemon und Adamantius kein gutes Zeichen.

Nicht zwinkernde, feuchte Augen mit sanftem Blick: Sie kennzeichnen sorgfältige, weitsichtige, liebevolle, zugängliche Leute.

Nicht zwinkernde, bleiche, rötliche, trockene Augen:

Sie deuten nach Polemon auf Bosheit, Unbilligkeit, Zorn, teuflischen Mutwillen und Torheit. Ähnlich äußert sich Adamantius. Christiernus, der König von Dacien, hatte arglistige, feurige, niemals blinzelnde Schlangenaugen mit starrem Blick und war grimmiger als die wilden Tiere.

21. Die schnell beweglichen Augen.

Leute mit solchen Augen halten Aristoteles, Polemon und Adamantius für räuberisch und den Habichten gleih. Der scharfsinnige, kritische Lukian nennt Alexander, der scharfe, schnell be-

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