Die Schlange : der text des Shat-Chakra-Nirupana und Paduka-Panchaka

werden soll, ist, daß ein Wissen von dieser Stätte als Ganzem und im Einzelnen erworben werden sollte.

»Der sein Gemüt beherrscht hat.« Das heißt, wer seine inneren Kräfte beherrscht und auf diese Stätte allein gelenkt hat. Ein solcher wird frei von Sangsara oder er ist, mit anderen Worten, befreit von den Fesseln, da nichts ihn in dieser Welt zu binden oder anzuziehen vermag. Unter »Fesseln« sind zu verstehen die Ketten der Maya: Tugend (Punya) oder Sünde (Papa).

Bhagavata sagt: »Wenn das Tun, das ein Ergebnis vom Wirken der Gunas, auf das Selbst gelenkt wird, dann ist eine solche falsche Hinlenkung Fessel, Sangsara und Dienst.« Ebenso Bhagavad-Gita: »Sohn der Konti, der Mensch wird gebunden durch ein Tun, das aus seiner eigenen Natur hervorgeht. (Sva-bhava.)«

Diesen Leib bewohnen, um sich der Sünde, Papa und der Tugend, Punya zu unterwerfen, das heißt Knechtschaft (Fessel). Im Himmel genießt man die Frucht der Tugend (Punya), und in der niederen Welt (Patala) leidet man Kummer. Auf der Erde aber ist man sowohl Papa wie Punya unterworfen. Für den Tattva-]nana, für den, der die Wahrheit kennt, gibt es weder Tugend noch Sünde, denn sie sind die Ursachen der Knechtschaft. Auch sein gesammeltes (Sanchita) Karma an Verdienst und Unverdienst (Punya und Papa) sind gleichfalls vernichtet. Daher ist er keiner Knechtung mehr unterworfen, nicht im Himmel (Svarga) noch auf der Erde (Martya), noch in der Niederwelt (Patala), und er ist nicht wahrhaftig verkörpert (er hat wohl einen Körper, aber er besteht nicht Jaus ihm). Ein solcher bleibt so lange auf der Erde, als er nicht das beendet hat, was er begonnen hat. Er ist befreit, obwohl er lebt (Jivanmukta) und vollkommene Befreiung erlangt er bei der Auflösung seines Körpers.

Kularnava-tantra sagt: »Wer Brahman im Herzen hat, kann kein Verdienst erwerben, wenn er ein Opfer von hundert Pferden bringt, und er kann kein Unverdienst haben dadurch, daß er einhundert Brahmanen tötet.« Gita sagt ebenfalls: »Für ihn gibt es nichts in dieser Welt, was getan oder nicht

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