Die Schlange : der text des Shat-Chakra-Nirupana und Paduka-Panchaka

»Syayambhu in seiner Linggaform« — das heißt: Hier wohnt der Shivalingga, dessen Name Svayambhu ist.

»Herrlich, wie geschmolzenes Gold.« Sein Körper hat den sanften Glanz des geschmolzenen Goldes.

»Das Haupt abwärts.« Es heißt in Kali-kulamrita: »Dort hat der große Lingga Svayambhu seinen Platz, immer segensreich, sein Haupt abwärts gewandt, handelnd, wenn er von Kama-bija bewegt wird.«

»Durch Wissen und Meditation enthüllt.« Seine Existenz wird von uns durch Wissen und Meditation wahrgenommen. Durch Jnana (Wissen) erfassen wir die Attributlosigkeit, durch Meditation den Attributenreichtum (des Brahman). So ist Svayambhu.

»Form und Farbe wie ein junges Blatt.«< Hiermit wird die Vorstellung erweckt, daß die Gestalt des Svayambhu= lingga verjüngt ist, wie eine junge, ungeöffnete Blattknospe. Wie der Kolben in der Champaka-Blume ist er breit am unteren Ende und er verjüngt sich bis zu einem Punkt am Ende. Hiermit ergibt sich gleichfalls, daß der Svayambhulingga eine blaugrüne Farbe hat. Es heißt bei Shaktanandataranggini: »O Maheshani meditiere innerhalb des Dreiecks, über den Svayambhu-lingga, der sein Haupt mit einem Ausgang darin abwärts hält — der herrliche, blaugrüne Shiva.«

Im Yamala kommt folgende Stelle vor: »Meditiere über das ganz herrliche, himmlische Triangel in Muladhara: in seinen drei Linien ist Kundali bezaubernd wie -ehn Millionen leuchtende Blitze in den dunklen, blauen Wolken.«

Diese Stelle, die Kundali als Blitz in dunklen Wolken beschreibt, führt zu dem Beweis, daß auch der Svayambhulingga blau ist. Aber blau = nila und dunkelgrün — shyama gehören zur gleichen Kategorie, und deshalb besteht hier kein Widerspruch.

»Wie die kalten Strahlen des Blitzes und des vollen Mondes, so bezaubert seine Schönheit.« Da das starke Licht des Mondes und des Blitzes keine Hitze erzeugt, so ist das Licht, das vom Svayambhu ausgeht, kalt und wohlsefallend. Es bringt Freude in die Herzen der Menschen.

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