Die Schlange : der text des Shat-Chakra-Nirupana und Paduka-Panchaka

EIGENEN. WIE DIE SPIRALE DER MUSCHELSCHALE SCHLINGT SICH IHRE LEUCHTENDE SCHLANGEN GESTALT DREI UND EINHALB MAL UM SHIVA, UND IHR LEUCHTEN IST DAS EINES STRAHLS VON EINEM JUNGEN STARKEN BuItZ. IHR sÜssEs MURMELN IST DEM SUMMEN EINES SCHWARMES LIEBESTOLLER BIENEN GLEICH. SIE ERZEUGT KLANGREICHE DICHTUNG UNDBANDHA UND ALLE ANDREN DICHTUNGSARTEN IN PROSA UND VERSEN IN GEBUNDENER FORM ODER ANDERS, IN SANSKRIT, PRAKRIT UND ANDEREN SPRACHEN. SIE IST ES, DIE ALLE WESEN DER WELT DURCH DAS MITTEL DER EINATMUNG UND AUSsATMUNG UNTERHÄLT. SIE LEUCHTET IN DER HönLungG DEs MuLA-LOTOs WIE EINE KETTE VON LEUCHTENDEN LICHTERN.

Shangkara hat diese beiden Strophen 10 und 11 ge trennt aufgeführt. Kalicharana nicht.

COMMENTAR:

In diesen beiden Strophen spricht der Verfasser von der Anwesenheit der Kundalini-shakti im Svayambhu-lingga. Es ist die Gottheit Kundalini, die das Dasein aller Einzelwesen erhält (Jiva, Jivatma) durch die Funktionen von Einatmung und Ausatmung. Sie bringt diese in getrennte Körper. Sie erzeugt den summenden Klang, der dem Summen eines Schwarmes von Bienen gleicht und der die Quelle der Sprache ist. Sie wohnt, wie vorhin beschrieben, in der dreieckigen Höhlung in der Fruchthülle des MuladharaLotos und ruht auf dem Svayambhu-lingga.

(Über Svayambhu-lingga scheint — das heißt, um ihn herum mit ihrem Körper und über ihm mit ihrem Haupt.)

Kundalini ist die Shakti, durch welche die Welt der Maya besteht. Im Kurma Purana sagt Shiva: »Diese höchste Shakti ist in mir und ist selbst Brahma. Diese Maya ist mir teuer. Die Welt wird durch sie verwirrt.« So heißt auch die Devi im Lalita: Sarvamohini (alles verwirrend).

7

3l