Die Schlange : der text des Shat-Chakra-Nirupana und Paduka-Panchaka

Das Summen. — Vishvanatha sagt, daß sie diesen Laut erzeugt, wenn sie erwacht. Nach Shangkara zeigt dieser Laut den Vaikhari-Zustand der Kundalini an.

Bandha ist eine Art dichterischer Gestaltung, in der die Verse geordnet werden, wie ein Diagramm oder ein Bild.

Vishvanatha zitiert Dakshinamurti, wonach der Mensch während Tag- und Nacht 21600 Mal atmet, wobei Ausatmung und Einatmung als Einheit genommen sind.

»Scheint zart, wie die Faser im Lotosstengel«. Das heißt, sie ist zart, wie diese Faser.

»Welt-verwirrende.« Sie ist Maya in dieser Welt.

»Gelinde.«< — Das Wort ist nach Shangkara hier als Adjektiv gebraucht und »madhuram« bedeutet »süß« (wie Honig). Er sagt weiter, daß sie Nektar aus dem Brahmadvara trinkt. Da der Nektar durch ihn kommt, ist Brahmadvara süß.

»Mund von Brahma-dvara.« Die Höhlung an der Spitze des Svayambhu:lingga.

»Ein starker Strahl des jungen Blitzes.« Es heißt: »Reich, wie ein starker Strahl des jungen Blitzes.« In der Jugend zeigt jedes Ding und Wesen die charakteristischen Eigenschaften in einem Zustand kräftiger Vollkommenheit. Deshalb bedeutet: »Ein junger Strahl des Blitzes« einen starken Strahl.

»Sie erzeugt klangreiche Dichtung.« Hier wird gezeigt, wie Worte erzeugt werden. Sanfte Musik entsteht durch eine Verbindung sanfter, klangreicher Worte, die die Schönheit und Tugend beschreiben in allen Modulationen. Sie entstehen aus Vollkommenheit der Verbindung, und aus der Gleichmäßigkeit umd Ungleichmäßigkeit in der Verteilung der Worte. — Unter »Bandha« ist hier dichterischbildliche Darstellung gemeint in Prosa oder Versen — so angeordnet, daß sie wie ein Lotos, ein Pferd oder ähnliches anzusehen ist. Der Verfasser weist hier auf alle Worte des Sanskritund Prakrit hin. — Durch den Ausdruck »gebundener Form« betont der Verfasser die Tatsache, daß solche Gestaltungen und Worte jene Ordnung haben, wie sie in den Shastras niedergelegt sind. Kundalini schafft sowohl in

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