Die Schlange : der text des Shat-Chakra-Nirupana und Paduka-Panchaka

COMMENTAR:

Hier spricht der Autor von der Anwesenheit der Shakini in der Fruchthülle des Vishudda-Lotos.

»Reiner als der Nektar-Ozean«. (»Sudhasindhug, sagt Shangkara, »ist Chandra, der Mond. Sie ist reiner und weißer als der Nektar des Mondes.« Die hier gegebene Übersetzung folgt der Konstruktion von Shangkara und Vishvanatha. Kalicharana dagegen gibt den Sinn wie folgt wieder: »Rein wie der Nektar-OÖzean«, der der innerste der sieben Ozeane ist, die die Juwelen-Insel [Manidvipa] umgeben.) Der Nektar-Ozean ist weiß und kühl und macht unsterblich. Shakini, die selbst die Erscheinung des Lichtes ist, ist weiß und ohne Hitze.

In der folgenden Dhyana wird Shakini genau beschrieben: »Der ausgezeichnete Sadhaka soll im Kehlenlotos über die Devi Shakini nachdenken. Sie ist SelbstLicht und jedes ihrer fünf schönen Gesichte leuchtet mit drei Augen. In ihrer Lotoshand trägt sie die Schlinge, den Stachelstock, das Zeichen des Buches, und sie macht die Geste Jnanamudra. (Sie entsteht durch die Berührung des Daumens mit dem ersten Finger der rechten Hand, auf das Herz gelegt.) Sie verwirrt die Menge der Pashus, und ihr Aufenthalt ist im Knochen. Sie liebt Milchnahrung, und sie ist gehoben durch den Nektar, den sie getrunken hat.

Unter dem Ausdruck »Sie ist Selbst-Licht« ist in der genannten Dhyana zu verstehen, daß sie weiß ist, denn Weiß-sein ist die Natur des Lichtes. Die beiden Dhyanas weichen von einander ab in Bezug auf die Waffen, die diese Göttin in der Hand hat. Das muß man zurückführen auf den Unterschied in den Zielen des Sadhaka. (Die Natur eines Dhyana wechselt mit dem Unterschied der Ziele, die ein Verehrer mit seiner Verehrung verfolgt.)

Die Devi ist in der Mondregion der Fruchthülle (Chandra-mandala). Der Premayoga-Taranggini sagt: »Hier wohnt die Shakti Shakini in der verheißenden Region des Mondes«.

»In diesem Lotos.« (Kamale.) Das heißt in der Fruchthülle des Vishudda-Chakra.

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