Europa und Asien : oder Der Mensch und das Wandellose : Sechs Bücher wider Geschichte und Zeit
= Be Mer _ Als jäh auf meines Lebens Mittagspiade Der schwarze Felsen eines Abgrunds klaifte Stand dort ein Engel ohne Kranz und Gnade
Der Dämon wars, der meine Leidenschafte Wie Blut aus Wunden grausam leer getrunken - Und dessen Geißel niemand sich entraffte
Steh Rede schrie ich, in das Knie gesunken
Ich hasse Dich Despot, will Dich bekriesen
So lang in mir aus Sonne glüht der Funken Da hört ich einer großen Stimme Wiegen
‚Du Schlangenknäul von wirren Möglichkeiten Ich warte vor der Pforte Deinen Siegen
"Durch einen Urwald mußte Dich geleiten ‚Wo Du im Sumpf der matten Müd und Brunst Ein faules Schooskind der Vergangenheiten
Mit falscher Lüge schmücktest falsche Kunst, Die jede Blume suchte, jede pflückte Bis ich Dir schenkte eines Schmerzes Gunst
Nun danke meinen: Strahl, der Dich zerstückte‘ — Da bat ich ‚Nenne Dich‘ Er aber wies Mir einen Spiegel, den der Fruchtkranz schmückte
Und da nun stumm zum Glas mich niederließ Sah ich mich Knaben wohlbewahrten Sinnes Und rings umgrünte mich ein Paradies
Da völlig sicher eines Neubeginnes Rief ich: Verweigre niemals Deine .Not Und seine Stimme sagte: Ja, ich bin es
Seit jenem Tage kenn ich keinen Tod.