Geschichte der revolutionären Pariser Kommune in den Jahren 1789 bis 1794

— 1844 —

pierre der Aeltere und Jüngere, Saint-Juſt, Lebas und Couthon einfanden. Die meiſten von ihnen waren von den Beſchließern der Gefänguiſſe niht angenommen worden. Robespierre der Aeltere hatte ſich, als er im Luxemburg-Gefängniſſe zurückgewieſen worden war, zunächſt von ſeinen Gendarmen auf die am Quai des Orfèvres befindliche, von den Robespierriſten beherrſ<hte Polizei-Verwaltung führen laſſen und ſpielte einige Zeit den Zaghaften, ehe er ſi< nah dem Stadthauſe holen ließ und dadur< ſi<h außerhalb des Geſezes ſtellte.”

Ins entſcheidenden Augenbli>e verdarb Robespierre dur< ſeinen Mange! an Kühnheit ſi< Alles und bereitete hierdur< ſeiner Partei den Untergdig, Er hatte advokatiſche Denkweiſe und war ein bedeutendér Reditex, abez (war kein Militär und kein Mann des Handelns.

Sit Stadthauje räumte Fleuriot-Lescot ſeinem Freunde Robespierre den Präſidenten. Hl ein, proklamirte ihn als den Retter des Vaterlandes und ließ die % "weſenden ſ<hwören, daß ſie“ mit Robespierre leben und ſterben wollten. Du" Widerſtrebenden wurden ſofort arretirt, gleich den Kommiſſären der Sektiv,.! Arcis, welche die Proklamation des Konvents publizirt hatten. Es wurde 1 „Vollziehungs-Aus{<huß“ eingeſeßt, beſtehend aus Payan, Coffinhat, Louvet, Chatelet, Grenard, Desboiſſeaux, Legrand, Lerebours und Arthur. Selbiger faßte folgenden Beſchluß :

„Die revolutionäre Kommune befiehlt im Namen der Volks1vohl= fahrt allen citoyens, aus denen ſie beſteht, daß dieſelben außer hx feine andere Behörde anerkennen follen.“

Hierdurch ſtellte man ſich in Gegenſaß zum Konvente und beging Hochvexrath. Robespierre, der dieß Alles geſchehen ließ, hatte gleich= wohl niht den Muth, offen im Hochverrathe weiter zu gehen, um den: Sieg herbeizuführen. Couthon {lug eine Proklamation ans Volk und Heer vor. — „Jn weſſen Namen ?“ fragte Robespierre. — „Jm Namen: des Konvents,“ antwortete Couthon, indem er ſi<h auf den Vers bezogRome n'est plus dans Rome; elle esf tout où nous s80mmes. „Nein,“ verſeßte Robespierre, der inmitten des Hochverraths immer noh nicht die Rolle des Tugendhelden ablegen konnte, „dieſe Maßregel würde den uns von einer Rotte gemachten Vorwurf, daß wir die Autorität des Konvents attakiren wollten, rechtfertigen. Das Volk iſt frei, uns zu vertheidigen oder uns im Stiche zu laſſen.“

Von den 48 Sektionen hatten ſi< anfangs 13 für Robespierre, 18 gegen ihn für den Konvent erklärt. Die übrigen ſchienen zweiſfelhaft, Die Arbeiter-Vorſtadt St. Antoine wollte neutral bleiben und nur für die Republik eintreten. Als die Nobespierre freundlichen Sektionen dur< ſeine Unſchlüſſigkeit Zeit zum Nachdenken gewannen, fielen die meiſten ab und riefen ihre Truppen vom Plate des Stadihauſes, wo ſie Robespierre ſhüßteu, na<h dem Tuilexien - Plaze zum Schutze des Konvents ab. Die meiſten Kanoniere verließen die Ka=nonen, welche die zum Stadthanſe führenden Straßen vertheidigten. Die ſämmtlichen Sektionen ums Stadthaus herum hatten Partei gegen Robesvierre und für den Konvent ergriffen. Die verſchiedenen revolutionären und zivilen Ausſchüſſe waren getrennter Anſicht, und die