Illustrierte Geſchichte des Weltkrieges 1914/15.
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SS _ Mlluſirierte Geſchichte dés Weltkrieges 1914/15.
habé. Das Löſchen und Laden der Sciſſe bei Nacht iſt ſtreng verboten. Alle Lichter müſſen gelöſcht ſein, um jedes Orientieren nah der Themſe zu erſhweren. Auch dieſe Beſtimmung iſt eine niht unbeträhtlihe Schädigung _desHandels ſowie eine Verzögerung des SchiſfsVer S SS — : / ‘Troß all dieſer Bexuhigungsmanöver mel= dete Amſterdam am 20. Oktober 1915: „Für die geſtrige Sißzung des engliſchen Unterhauſes iſt eine Juterpellation eingebra<ht worden, in der der Miniſter des Jnnern um Auskunſt ge=, beten wird, weshalb am Tagé des legten Zeppelinangriffs die engliſhen Aeroplane um 6 Uhr abends, wenige Stunden vor der Anümſt der _ Luftſchiffe, abmontiert worden ſeien und ob Erſaß vorhanden geweſen ſei, um dem Angriff zu begegnen.“ _- E Die gewaltigen Wirkungen, die dur< die Bomben der Luſtſchiſfe erzielt werden, erklären ſih dadur<h, daß die Zeppelingranaïen, bzw. Bomben große Mengen Sprengladung Und eine dünne Wandung beſißen. - S Nicht minder gefürchtet iſt die andere Bom= benart unſerer Zeppeline. _ Es ſind das die Brandbomben, die weniger dur ihre Sprengwirfung als dür<- die- Brandwirkung ſchaden ſollen. Die engliſhe Zeitſchrift „The Sphere“ veröffentlichte die auf Seite 451 abgebildete Skizze einer ſolhen Zeppelinbrandbombe. -
Zuſammenbruch eines franzöſiſchen __ Kavallerieangri}s in der __ Champagne. (Hierzu die farbige Kunſtbeilage.)
Als die Blumen zu welken begannen, die auf der mit dem Blute der in der „Winterſ{laht“ Gefallenen gedüngten Erde der Cham= pagne gewachſen waren, verſuchten die Franzoſen nohmals zwiſchen Reims und Verdun die deutſche Front zu dur<hbrehen. Drei Tage und drei Nächte lang, volle ſiebzig Stunden, hatten ununterbrochen die franzöſiſhen Geſhüße Fédonnert und die deutſhen Shüßengräben und Untexſtände eingeebnet und zugeſchüttet. Dann hatte die ſranzöſiſhe Heéeresleitung — man \hrieb den 25. September 1915 — den Befehl zum allgemeinen Angriff auf der ganzen ChamPpagnefront gegeben. Da die erſte deutſhe Véxteidigungſtellimg faſt vollſtändiz dur< das dreitägige, orfanartige Artilleriefeuer zuſammengeſchoſſen war, tonite es niht wundernehmen, wenn es den Frangoſen tatſähli<h gelang, in einer Breite von dur<ſ{<nittli< 3—4 Kilometern vorzuſtoßen und bis vor die zweite deutſ<he Linie zu gelangen. Am 26. September hatten .die zwiſchen Souain—Perthes—Lemesnil vorbrehenden Franzoſen die Ortſchaft Tahure und die Navarin-Farm bei St.-Marie-à-Py erreiht. Hier geriet ihre Offenſive ins Sto>en; im deutſchen Artilleriefeuer, das in ihren Reihen wütete, ſo daß ſie gu dreien und vieren übereinander ſtürzten, kamen ſie niht mehr weiler. | :
Doch dex anfängliche Erfolg ließ die Herzen aller Fran_goſen höher ſchlagen. Sie glaubten, der Durhbru< ſei ſhon geglüdt und es käme jeßt nux no< darauf an, den weichenden Gegner zu verfolgen. Um ihm niht Zeit zu laſſen, ſih in rü>wärtigen Stellungen wieder zu ſammeln,
_ſchi>te die franzöſiſche Heeresleitung der Infanterie ſtarke Kavalleriemaſſen zur Unterſtüzung und zu nahhaltiger Verſolgung der Feinde — „unter merkwürdiger Verkennung Der Lage“, wie der deutſhe amtlihe Bericht vom 28. September meldete. Vor den Waldungen am Kni> der faſt Éerzgengeraden Straße Souain—Somme-Py ſammelte General Langleheury ſeine Reitergeſhwader. Da kamen. die ſtolzen Küraſſiere mit ihren funkelnden Stahlpanzern und
Den antif geformten Helmen mit den wehenden Roßſhweifen;-
in heller Tropenuniform, den weißen Na>enſhuß am Käppi, die Chaſſeurs d’Afrique, und ſhließli< ein buntes, maleriſhes Durcheinander: marokkaniſche und algeriſche Reiter
Pferd, damn auf den Reitex zielen.
mit Turban und flatterndem Burnus, die Söhne und Enkel der Kabylen Abdel-Kaders. Sie ſollten heute die alte Gloîire der franzöſiſhen Reiterei wieder auſleben laſſen, in unwiderſtehlihem Anprall die wankenden Reihen der Feinde niederreiten und die fliehenden Deutſchen heßen bis zum legten SHauhe von Roß und Mann. Voran die wilden
Kabylen, nah ihnen Chaſſeurs, Küraſſiere und Dragoner, ſt0
galoppierten die Shwadronen mit geſ<wungenem Degen und gefällter Lanze über die Felder — ein ſhaurigſ<höner Anbli>. Abex vor den halb zuſammengeſchoſſenen Drahte verhauen ballen ſi< Roß und Reiter zu dihtem Knäuek zuſammen; Pferde wälzen ſih, zu Tode getroffen, am Boden, den abgeworfenen Reiter unter ihren Hufen gerſtampfend. Hinter den Drahtverhauen ziehen ſi, teils geded in den Gräben ſtehend, teils flah am Boden liegend, Schüßenlinien entlang, die ſiher und ruhig erſt auf das ) Sächſiſhe Reſerve= regimenter und Truppen der Diviſion Frankfurt a. M. brahten den Angriff der franzöſiſchen Kavallerie zum Scheitern. Nirgends vermochte der Feind dur<zubrehen, mochten auch einige-tollkühne Reiter ihre ſheuenden Pferde
in die Drahtverhaue ſpornen — weiter kam keiner. Ver= im weitem
heerend ſ{<hlugen Minen und Granaten ein,
Umkreis die raſenden Pferde gerſhmetternd. Ein Wall
von Tier- umd Menſchenleibern türmte ih VOY den Deut=ſchen Stellungen auf. Die Nußloſigkeit ihres übereilten An_griffs einſehend, wandten ſih die Überreſte der faſt ver-
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