Illustrierte Geschichte des Orientalischen Krieges von 1876-1878. : mit 318 Illustrationen, Plänen, Porträts und zwei Karten, str. 323
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regel, da ſe<s Dampfer mit Truppen und Munition nah Klek unterwegs ſeien, die- man zurü>beordern müßte, und wodur< der ganze türkiſche Feldzugsplan umgeſtoßen erſchiene. Graf Zi hy erklärte, ganz genaue und beſtimmte Weiſungen zu haben, von denen er niht ermächtigt ſei, au< nur ein Haar breit abzuweichen; au<h würde deshalb eine Einſprache unnüß ſein, da Oeſterreich ſih ſelbſt in ſeinen lebensfördernden Fntereſſen bedroht ſähe und die Zwangslage energiſche Ma ßregeln erheiſ<he. So erhielten denn die ſe<s türkiſhen Schiffe Befehl, in Saloni anzuhalten, um dort weitere
Diplomatie darauf gedacht hat, die dur dieſe Einſchließungen ziehenden Straßen als öſterreihiſ<hen Boden zu erklären.
So lange nun Ruhe herrſchte, hatte die Regelwidrigkeit mit der Suttorina und Klek nichts zu bedeuten, ja man wußte kaum, daß beide exiſtirten; allein kaum daß in der Herzegowina die erſten Schüſſe gefallen waren, wendete ſi< aller Welt Augen auf dieſe beiden Einlaßthore für die türkiſhen Streitkräfte. Die Suttoxina
Anordnungen abzuwarten.
Die Suttorina ſowohl, wie die
„Enclave“ (Einſchließung, von fremden
Gebieten umgeben) Kl ef ſind zwei ſehr
ſonderbar. ſi< ausnehmende türkiſche
Pfähle im öſterreihiſhen Fleiſche, und
ſhon auf den erſten Bli>k drängt ſich Jedem der Gedanke auf, daß da wohl niht die Natur die Grenzlinie gezogen hat, ſondern die Künſteleien der Diplomatie, der „hohen Politik“.
Ehedem war die Republik Raguſa nord- und ſüdwärts von Küſtengebieten begrenzt, woſelbſ die Republik Venedig herrſhte. Zwiſchen beiden Republiken beſtand eine leidenſhaſtli<he Rivalität. Das im Ganzen doh ‘nur mindermächtige Raguſa trachtete dur<h Hand-inHandgehen mit dem oſtrömiſchen Reiche, mit den ſeérbiſhen Königen, mit den ungariſchen Königen, mit den Türken, furz mit aller Welt, der Republik Venedig immer die Wage zu halten. So entſtand au< das hämiſhe Wißwort
über die Raguſaner, daß ſie jene von den sette bandiere (fieben Fahnen) ſeien, das heißt diejenigen, welche unter ſieben
Flaggen in der Welt einherſegelten.
Schließlih aber wußte ſi<h Raguſa vor
der Begehrlichkeit Venedigs doh nur
dadurh zu retten, daß es zwiſchen den venetiäniſhen Küſtengebieten und dem eigenen zwei Schranken errichtete, indem Raguſa im Süden und Norden je einen Streifen Landes an die Türken abtrat — die Suttorina und Klek von heute. Troß dem Siege des Prinzen Eugen bei Zenta beließ der Friede von Karlowitß im Fahre 1699 ſowohl Suttorina als Klek den Türken und ſo gelangte Oeſterreich zu der Herrſhaft über ein Dalmatien, welhes an zwei Stellen von türkiſhem Gebiete unterbrochen wird, da ſelbſt ſpätere Künſte der
Diplomatie dieſe Lächerlichkeit niht zu beſeitigen “
wußten, und es iſt bei der Abgeſhma>theit nux no< ein Wunder zu nennen, daß die öſterreichiſche
trat allerdings mehr in den Hintergrund, weil ſowohl die Landung an der Küſte als der Marſch dur< die landeinwärts führenden Engpäſſe den Türken unüberwindliche Schwierigkeiten entgegenſtellen; mit Klefk war es jedo<h etwas anderes, dieſes geſtaltete ſih für die Türken nah und nah zum Haupteinbru<hspunkt in die Herzegowina. Auf der Straße von Raguſa nah Metkovib trägt Einem die „Eilpoſt“ bei ihrem Schne>en-
. gang erſt in nahezu a<t Stunden bis zur Süd-
Der Hafen | A