In jedes Menschen Gesichte steht seine Geschichte : Lehrbuch der Physiognomie : mit 140 Abbildungen

Der Kopf.

Un diejes Meijterjtüc der Natur drehen ji) die Aufgaben der Phrenologie wie der Phyjiognomif. Beide Gebiete find iharf getrennt und beide müfjen von allgemeinen Betrachtungen ihren Ausgang nehmen. Der Stoff bleibt troßdem für jeden öweig reich, vieljeitig, fompliziert, jeine Bedeutung haben die alten Kulturvölfer bereits geahnt, erfannt und gewürdigt. Wir müfjen erjt der Schädelformation Beachtung fehenfen, bevor wir die Stirn betraditen. Jhre Ausdehnung hängt vom Bau des Kopfes ab, der je nad Rajjen, Nationalitäten, Klafjen, Familien und „‚noividualitäten verfchieden ift. Aber aud) die Breite des Geihts wird dur) die Form des Kopfes beftimmt. Bon ihr hängt die Entfernung der zwei Badenknoden, Wangenhöder oder sohbogen ab, die daS Breitgeficht, Schmalgeficht und ihre Smwilchenjtufen hervorrufen. Wichtiger ift jedoch das Verhältnis zwijchen Gehirn= und Gefichtsfhädel. Fortgefegte Unterfuhhungen führten zu der Erkenntnis, daß Menfchenrafjen in der Regel umfo höher jtehen, je größer das Hirn im Verhältnis zum GefichtsHädel ijt. je Eleiner der gehirnbergende Teil des oberen Kopfes, je größer, derber und vorjpringender die Kieferfnodhen find, umjo niedriger jteht die Rafje, die Kaffe, das Jndividuum. Was den Tierfopf von dem des Menjchen am auffallendften unterIheidet, ilt der jchnauzenartige Vorjprung der Mundpartie, der jelbjt den hödjftentwidelten Affen nocd) eigen ift. Darin befteht der mwejentlichjte Unterfchied. Die Abbildungen Nr. 56 und 58 illujtrieren das Gefagte.

Diefe Berjhiedenheit fannten wohl die alten Anatomen, aber erjt dem 1789 verjtorbenen Holländer Petrus Camper gelang es, jie gleihjam mathematifc) darzuftellen. Zu diefem Zmed 0g er an der Profilanficht des Kopfes eine Linie vom Ohrlodhe