Inschriften für Grabdenkmäler

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588. Der Liebe Pflichten zu erfüllen, Dem Wohl des Æächſten ſich zu weih'’n, Mit Luſt und niht mit Widerwillen: Dies, dies macht ſelig hier allein, Und ſelig nah vollbrachtem Lauf. Die Liebe höret nimmer auf. (Vogelſang.) 589. Wenn längſt dies Denkmal ſhon verſank, Steht dir noh feſt der Menſchheit Dank;

Denn edler Taten {sner Ruhm Bewahrt die Welt als Heiligtum. (Broma.) 590. Weſſen Daſein treues Streben Nach Vollendung und der Pflicht. Stets mit Liebe war ergeben, Wein, der ſtirbt im Tode nicht; Aus dem Dunkel hebt zum Licht Sich ſein Geiſt zu höher'm Leben! (v. Biedenfeld.) 561. Wer Gutes geſtiftet hier auf Erden, Wird von der Nachwelt nimmer vergeſſen werden !

992. Segnend war des Menſchenfreundes Walten, Seine Wähe bannte jeden Schmerz: Nh, wie viele — {till gelabt, erhalten, Preiſen laut, o Biedermann, dein Herz! Ihre Blicke, die ihm einſt vergalten, ch, ſie ſinken troſtlos bodenwärts! Tauſend Klagen rufen ihm hienieden: Spät auh wärſt du viel zu früh geſchieden.

995. Keine Träne am Grab! Jhr ſtöret die Ruhe des Edlen. Tränen fonnt’ er {on hier, ohne zu helfen, niht ſeh'n. (I. M. will.)