Inschriften für Grabdenkmäler

Des Lebens Ausgang führt ans finſt're Grab, Das ernſte Ziel von unſrer Pilgereiſe. In ſeinen Schoß ſinkt dann der Menſch hinab, Der matten Hand entfällt der Wanderſtab; Es winkt die Gruft dem Jüngling und dem Greiſe. Der Glaub’, umſtrahlet von höherm Licht, Ruft jauchzend aus: „Du ſtirbſt im Tode niht!“ (Chr. Hohlfeld.)

T2,

Kein Stundenſchlag ertönt, kein Tropfen Zeit entflutet, Daß nicht ein edles Herz um edle Herzen blutet;

Kein Abendſtern erſcheint, kein Morgenrot erglänzt, Daß fromme Liebe nicht ein frühes Grab umkränzt; Wo Himmelsglaube wohnt, ſ{<hwingt über Gruft und Zeit Und Trennung im Gefühl der Unvergänglichkeit,

Sich zu verwandter Engel Chor

Des Überwinders Geiſt empor! (Matthiſon.)

T28.

Hoffend aus der Heimat Hütte og der Fremdling in die Welt; Doch ihm ward in unſrer Mitte Unverhofft ſein Grab beſtellt. Fern von ſeiner Lieben Ureiſe Endet er die Pilgerreiſe,

Findet hier das ew’ge Glüd, Kehret nimmermehr zurü>.

Leider hoffen noh die Seinen Auf ſein fern’res Wohlergeh'n: Doch ſie werden ihn beweinen Und auf Erden nie mehr ſeh'n. Aber Gottes Kind und Erbe Iſt der Chriſt, wo er auch ſterbe, Bei den Seinen oder fern;

Denn die Erde iſt des Herrn.