Inschriften für Grabdenkmäler

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Reißt uns doch, ſo lang wir wallen

Stets der Zug des Wechſels fort!

Findet keiner doh von allen

Einen ſichern Zufluchtsort!

Drüben erſt im beſſern Leben,

Wo die reinen Geiſter {weben.

Frei von jedem eitlen Cand,

Drüben iſ das Vaterland. (NeufferJ

729. Der Ort, wo in dem Schoß der Erde In Stille ruht des Leibes Staub, Sei uns ein Heiligtum und werde Mie eines falten Frevels Raub. Es iſ ja Saat von Gott geſät, Die neu zum Leben auferſteht.

70. Hört, Sterbliche, was euh die Toten verkünden: Lebt chriſtlih und tugendhaft, fliehet die Sünden! Beſorget beizeiten eu’r ewiges Heil, So wird euh am Ende der Himmel zuteil.

Cole Heiligtum des Friedens! Frühlingsgarten, Wo der Liebe Hauch die zarten Blumenopfer leiſ’ umweht; In der Hoffnung Dämmerſcheine Schlummern hier der Sterblichen Gebeine, Der Unſterblichkeit geſät.

TS2. So führſt du doh ret ſelig, Herr, die Deinen, Ja ſelig und doch oft gar wunderlich. . Wie könnteſt du es böſe mit uns meinen, Da deine Treu’ niht kann verleugnen ſi? Die Wege ſind oft krumm und doch gerad’, Darauf du läßt die Kinder zu dir gehn; Da pflegt es wundexſeltſam auszuſeh'n, Doch triumphiext zuleßt dein hoher Rat.