Jakob Böhme's sammtliche Werke : in seiben Bänden

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45. Der Fünger jprah: Was wird denn nad diefer Welt fein, wann das Alles vergebet?

Der Meifter prah: Es böret nur das materialiihe Wefen auf, als die vier Elemente, die Sonne, Mond und Sterne. Ale: dann mird die innere geiftlihe Welt ganz fichibar und offenbar; was aber in diefer Zeit ift duch den Geift gewirfet worden, e8 ei böfe oder gut, da wird fih ein jedes Werk geiftliher Art nad), entweder in das Kit oder in die ewige Finfterniß fcheiden. Denn mas aus jedem Milten geboren ift, das dringet mieber in jeine Gleihheit ein. Und da mird die Finfterniß die Hölle genannt, als eine ige Vergefung alles Guten, und das Liht wird Das Hab Gottes genannt, als ein ewiges Lob der Heiligen, dap fie find von falfyer Bein erlöfet worden.

Das endlihe Geriht if eine Anzündung des Feuers nad Bottes Liebe und Zorn. Darinnen vergebet die Materia aller Mefen, und wird ein jedes Feuer das feine, ale das MWelen feiner Stleihheit. ın fi ziehen. Ales was in Gottes Liebe ift erboren worden, dag zeucht das Fiebefeuer Gottes in fih, darinnen «8 au wird nad) der Liebe Art brennen und fi demfelben Meilen felber einergeben. Was aber in Gotte® Zorn nah der Finfternig it getwirft worden, das zeucht die Peinlikeit in fih und ver: ichret das falfhe Wefen; aledann jo. bleibet nur der peinliche Wille in eigener Bildung und Form.

46. Der Jünger fprad: Im melder Materia uber Beitalt werden unfere Zeiber auferftehen ?

Der Meifter fprah: Es wird gefüet ein natürlicher, grober und elementarifdher Leib, der ift in diefer Zeit den äufern Elementem gleich, und in demfelben groben Keibe üft Die jubtile Kraft, gleich wie in der Erde eine fubtile gute Kraft ift, melde ji mit der Eonne vergleihet und einiget, welche aud) im Anfange ver Zeit aus adttficher Kraft entiprungen ift, daraus auch) die gute Kraft des Leibes genommen worden ift. Diefe gute Kraft des tödtlihen Feibes foll in ihöner, duchfichtiger, Eryitallinifeher, materialifcher Gigenfhaft, in geiftlichern leifche und Blute miederfommen und cwig (eben. Wie denn auch die gute Araft der Erde, da dann die Erde wird aud) Erftallinifch fein und das göttliche Licht wird in allen Wejen leudyten. Und wie die grobe Erde vergeben und nicht wiederfommen foll: alfe foll auch das grobe Zleifch des Menfchen vergehen und richt ewig leben. Uber nor das Gericht mug Alles, und im Ge richte durch das Feuer geichieden roerden, beides, die Erde und bie

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