Jakob Böhme's sammtliche Werke : in seiben Bänden

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gebrochen und allda mit Liebe wnfangen werben, mie ein Bräutigarı feine liebe Braut umfänget.

Wat aber für ein Zriumphiren in dem Geifte germefen fei, Yan ich nicht fehrelben noch reden, «6 läßt fi auh mit nichts vergleihen, ald nur mit dem, two mitten im Tode bas Reben ge» boren wird, und es vergleicht fich der Auferftehung von ben Zobdten.

Sn diefem Lichte hat men Geift alsbald durd) Alles gefehen und an allen Kreaturen, an Kraut und Gras Gott erfünnt, mer er, wie er, und mas fein Wille fei, Auch fo ift alsbald in diefem Lichte mein Wille gemachfen mit großem Zrieb, dag Werfen Gottis su beichreiben.

Meil ich aber bie tiefen Geburten Gottes in ihrem MWelen nicht faffen und In meinse Vernunft nicht begreifen fonnte, fo hat fih'8 wohl Jahre verzogen, ehe mir der rechte Berfland gegeben worden if. (E86 ift gegangen role mit einem jungen Yaume, den man in bie Erde pflangt, der ift erfllih jung und zart und But ein freundliches Anfehen, befonders wenn er fi zum Wadjfen gut anlägt, er trägt aber nicht alsbald Krüchte, und ob er gleidy bittht, fo fallen fie doch ab, e8 geht aud) mancher Faite Wind Jıoft und Schnee barüber, ehe er ermäht und Srlchte trägt.

So its diefem Geifte auch gesangen, bad sıfle Keuer wur nur ein Saaıne, aber nicht ein immer beharriiches Licht, «8 ift feit der Zeit mandjer Salte Wind barüder gegangen, aber der Wille ift mir verlofdhen.

Ss hat fich diefer Baum auch oft verfucht, ob er Früchte traaep kürfte ale er fi blühend zeigte, aber die Biürhe ift von den: Baume abgefhlagen worden bis jegt, da fiedet er im feiner erften Frudt im Machfen.

Bon diefem Xichte habe ic) nun meine Erkernninif, dazu Mieis sen Willen und Trieb, und diele Erkenntnig mill ich memen Gaben gemas befchreiben und Gott malten laffen, folte im gleid) Lainit die Welt, den Teufel und aller Höllen Porter erzürnen, und mil uber, was Gott damit meint, Denn feinen Boriag au ernten: nen, Dazu bin ic viel zu fnmadh, obgleich der Grift etliche Dinas, die zukünftig find, im Xichte zu erfennen giebt, fo hin id) dad dem dußerlihen Menfhen nah viel zu fhwad), foldhes zu begreifen

Aber der animalılhe Seit, weldyer mit Gott inqualirt, begreift e8 mohl, ber thierifche Lab aber Erieget nur einen Vlid da: von, gleich ald wenn 28 metterleuchtet, deun fo fteilet fich die in: nerjte Genurt der Seele, wenn fie durch die Außerfte Feburt, iı: Erhebung de8 heiligen Geiftes, dich die Pforte det Höile reift; ober dur die außerfre Geburt chut fie fi bald wieder zu, denn der Zorn Gottes verriegelt die Bolte und hit fie ın feiner Macht yefangen. j

A.edann ft die Erkennmis des Außseften Mengen bahin, und