Jakob Böhme's sammtliche Werke : in seiben Bänden

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te8 unbegrelflich; tole denn gefährleben fteht im Cvangellum Sohans nis im erften Kapitel: Das Licht fehlen im ber Zinfterniß, und die Finfternig hat es nicht begriffen ıc.

Daß aber die Zunge mit bem obern Gaumen ben Mund zus ichließt, twenn der -Geift auf die Zunge Fommt, bedeutet, daß die fieben Quellgeifter der Natur In biefer Melt zur Zeit ber Schöpfung durch den Zorn Gottes nicht erftorben gemwefen find, fondeen Teben« dig und wader; benn bie Zunge bedeutet das Leben der Natur, In welchem die anlmalifche oder heilige Geburt ftehet, denm fie ift ei Borbilb ber Seelen.

Daß aber ber Geift die Zunge alsbald infiziret, wenn er auf fie tommt, roevon fie einen Freubenfprung thut, und mill noch or dem Geifte zum Deunde heraus, bedeutet, baß bie fieben Quell geifter der Natur, telches die fiderifhe Geburt heißet, mie das Licht Gottes, welches der Tag heißt, in ihnen aufging, alsbald göttliches Leben und Willen bekommen haben, und fidy hoc) erfreut, wie die Zunge im Munde.

Das fi aber der vordere Gaumen intwendig ermeitert und dern Gelfte Raum giebt nad feinem Gefallen, bedeutet, daß fi die ganze fiberifhe Geburt ganz freundlich in bes Lichtes Willen gegeben hat, und den Grimm in ihr nicht aufgetvedt.

Daß fich aber ber Getft, wenn er zum Munde ausführt, erft noch einmal hinter der herben Qualität auf der Zunge im bintern Gaumen faflet, und die herde Qualität als einen Schläfer aufs vet und fhnell zum Munde ausfährt, bebeutet, daß der herbe Geift zwar Alles in der ganzen Natur halten und bilden muß, aber dann erft, wenn #8 der Gelft des Lichtes formirt hat, merk er ur herben Geift auf und gieht e3 ihm in bie Hände, damit er es hält.

Und das muß wegen ber duferfien Begreiflihfeit fein, bie muß im herben Grimme gehalten werden, fonft beftände nichts im Körper, auch fo beftände die zufammengebrüdte Erbe und Steine nicht; fondern e8 wiırde wieder ein zerbrochener, dider und finftrer Salniter, welcher In ber ganzen Ziefe fhmebte.

Auch) bedeutet e6, daß diefer Salniter zulegt, wem der Geift fein Gefhöpf und Werd in biefeer Welt rirb ausgerichtet haben, ioleder am jüngften Tage aufgemedt und lebendig werben fol.

Daß fich aber der Geift hinter ber herben Qualität faffet und nicht d’ Herbe Qualität aufmwedt, bebeutet, daß die herbe Natur bag Licht Gottes nicht eigenthlimlich begreifen wird; fonbern fi in dem Gnabenlichte freuen, und durch bdaffelbe aufgerwedt und den Willen des Lichtes verrichten werben, gleichmwie der thierifhe Leib des Menfhen ben Willen des Geiftes verrichtet, und doc) find es nidjt zmei Dinge.

Daß aber der bittere Geift file liegt, und des Gelftes Werk