Jakob Böhme's sammtliche Werke : in seiben Bänden

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Die heiligen Dforten.

Die dritte Geburt in dem Leibe Gottes diefer Melt ift unter der Vefte des Himmels verborgen und die Vefte des Ninmels ins qualirt mit berfelben, aber doch nicht ganz feiblih, fondern Ereas türlich, gleichwie die Engel und die Seele bes Menfchen.

Und diefelbe dritte Geburt ift das allmächtige und heilige Herz Gottes, darin figet unfer König Jefus Chriftus mit feinen natlırs lichen Leibe zur rechten Gottes als eın König und Herr drd ganzen Leibes oder Eocus biefer Welt, der mit feinem Herzen Alles ums faffet und hätt.

- Und bdiefelbe Vefte des Himmels tft fein Stuhl, und die Duellgeifter feinss natürlichen LKeibed Herrfchen in dem ganzen Leibe diefee Melt und Alles it mit ihnen verbunden, mas in ber fibes rifhen Geburt im Theil der Liebe fiehet, der andre Zheli biefer Felt HE mit dem Zeufel verbunden.

Du mußt nit benten, tie Johannes Galous ober Galvinus gebadjt hat, der Leib Chrifti fei ein unallmachtiges Mefen und bes greife nichts weiter ald den Zocus in fi.

Men, Menfhentind, du irreft und verfteheft bie göttliche Kraft nicht vechtz begreift doch ein jeder Menfch in feinen fiberifhen Quellgeiftern den ganzen Korus oder Leib biefer Melt, und der Bocus begreift den Menfchen. Es ift Alles Ein Leib, allein nur unterfchiedlihe tieder,

Mie wollten denn die Quellgeifter in bem natürlichen Leibe Chrifti nicht mit den Duellgeiftern der Natur ingualiren ? ift do fein Leib auch aus ben Duelgeiftern der Natur und fein Serz animalifch aus der dritten Geburt, melches das Herz Gottes, bas aller Engel und alfee Himmel Himmel, ja den ganzen Pater begreift.

hr Galviniften, bier fehet ab von eurer Meinung! ihr irtet; martert euch nicht mit dem begrefflichen Wefen, denn Gott ift eim Geift (Ioh. 4, 24.), und in ber Vegreiflichkeit ftehet ber Zeb.-

Der Leib Chrifti ift nicht mehr in der harten Begreiflichkeit, fondern im der göttlichen Begreiflichkeit ber Natur, den Engeln gleich.

Unfere Leiber werden auch in ber Auferftehung niht in fols hem harten Kleifhe und Beinen beftehen, fondern find den Engeln gleih. Und obaleich alle Kor und Kraft darin fein wird und auch alle Gefhidlichkeit bis auf die Geburtsglieder, welche in einer andern Korm ftehen merben, und das Cingetveide ber Gebärme; fo werben mir doch nicht die harte Begreiflichfeit haben.

Chriftus fagte nämlich zu Maria Magdalena im Garten os fevhs beim "Grabe nach feiner Auferftehung: „tühre mid nicht an, benn ic) bin noch nicht aufgefahren zu meinem Gott und zu euren