Jakob Böhme's sammtliche Werke : in seiben Bänden

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heilige Gelft if ber Bildner darin. Dir Hlmmel aber tft der Un: terfhieb ziwiichen ber Kicbe und dem Zormz, und ift der Sig, mo TH der Zorn in bie Liche verwandelt,

Bern ba mun die Sonne und die Sterne anficheft, fo mu: dis nicht denken, bad ift ber heilige und reine Gott, und mußt dir nit vornehmen von denfelben etwas zu Bitten ober zu Begehren, dean fie find nicht der heilige Gott, fondern fie find die angezims bete firenge Geburt feines Leibes, wo Liebe und. Jom miteinander zinget,

Der heilige Gott aber if im der Mitte aller diefr Dinge in feinem Himmel verborgen und du Fannfk ihn nicht fehen noch bes gteifen, die Seele aber begreift i5n und die Mberiihe Geburt Halb, tenn ber Himmel iff der ünterfehied zmifchen Liebe und Zsın, ders feide Himmel ift überall, au in die feiber.

. Mnb wenn bu num Dem beiligen Gott in feinem Kimmel ans beteft, fo betefl bu ihn in dem Dimmel, der in dir ift, an, und berfeide Sort bricht mit feinem Lichte und in bemfelben ber Heilige Seift durd) bein Derz und gebäret beine Serle zu eincm neuen Leibe Gotte6, der mit Gott in feinem Himmel herfät,

Denn ber Irbifche Reid, den ds trägft, ft ein Peib mit dem ganzen angszundeten Leibe Diefer Bieit, und dein Leib inaualirrt mit dem ganzen Zeibe biefee Seit, Und 28 ifi Bein Lnterfihleb zwifdhen den Sternen und bee Ziefe, fammt der Erde und deinem Leibe, es ift Als ein Körper. Allein das iR mc der Unzisrihich, dag bein Leib ein Sohn des Ganzen HE und mis dag ganze Wohn

felbft. P}

Wie fi nun der neue Leib diefer Melt in feinem Himmel gebäret, fo gebäret fi auch bein neuer MerfH in feinem Simmel; denn es it Mies ein Himmel, darin Gott mohnet, und darin dein neuer Men mwohnet, und Fann nicht von einander getrennt tverden,

Wenn bu aber gottios bift, fo Ift beine Geburt des Himmeld nicht fähig, fondern des Zorns, und bleibet im andern Theile der fiderifhen Geburt, two der ernfte und firenge Feuerqueli aufgehet, und bu bift im Zobe verriegelt fo lange, biß du durch den Dimmel brihft und mit Gott Iebeft.

Denn an ber Stelle deines Himmels haft bu den Zornteufel figen; wenn bu aber dbuchdrichft, fo muß er weichen, und ber heilige Geift herrfchet in biefem Sise; in dem anvern Theile der Grimmigfeit fieht dich der Zeufel an, denn es tif fein Neit, und ber heilige Geift thut ihm MWiderfland, und der neue Menfch Liegt in feinem Himmel unter dem Schuge de3 heiligen Geiftes verbors gen, und ber Zeufel Pennet den neuen Menfchen nicht, denn er it nicht in feinem Haufe, fondern im Pimmel in ber Weite Gottes,