Militärische Beschreibung des Paschalik's Hercegovina und des Fürstenthums Crnagora sammt Karte

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weiternden , ſtets aber von hohen Bergen eingeſchloſſenen Thalſohle in nordweſtlicher Richtung der bosniſchen Grenze zu.

Die zweite Tukina-Quelle entſpringt in Bosnien der Gebirgsſpalte zwiſchen den Bergen Durmitor und Vojnik, und ſtrömt in ſüdöſtlicher Richtung gegen die montenegriniſhe Grenze, wo beide Tukinaquellen zwiſchen hohen Ufern ſich begegnen, und unterirdiſh ablaufen.

Von den Zuflüſſen der Tusina ſind bemerkenswerth:

a. Die Bukovica, welhe vom hohen Durmitor herabſtürzt, nah einem 2 Meilen langen, ſehr reißenden, ſüdlihen Laufe zwiſchen Malinsko und Poſteni mündet, und unmittelbar an der Drobujakergrenze eine Brücke hat. (Uskoëki-moſt).

b. Der Mokrabach, der dem Javorjeberge entquillt, und oberhalb Poſteni mündet.

Die ſ{<malen und kurzen Gewäſſer, welche dem dinariſchen Hauptrü>en entquellen, haben in der Regel ſo \{hroffe, za>ige Felswände, daß ihrem Laufe keine praktikablen Communicationen folgen. Sie bilden in der Regel faktiſhe Hinderniſſe, zumal im Frühjahre, wenn ſie die Waſſermaſſen des geſhmolzenen Schnees von den Bergen herabführen.

Die Pfade, welche ſtellenweiſe dur tiefe Einſchnitte quer über dieſe Gewäſſer führen, paſſiren ſ{hwierige, leiht zu vertheidigende Defilées.

Ueberbrü>ungen ſind bei den hohen, \{<roffen Ufern ſelten möglich.

Die Flüſſe im weſtlihen Theile des Landes, namentli<h die Zeta, die Sitnica und der untere Crnojevic, ſtrômen hingegen in breiteren Thalſohlen, und haben ein minder eingeſchnittenes Flußbett, daher man dort häufiger Uebergänge und zur Ueberbrü>ung geeignete Stellen findet.

VI. Clima.

Das Clima Montenegros entſpricht keineswegs dem Breitengrade ; dieſem gemäß ſollte hier das Frühjahr ſhon im Februar beginnen, während dieß im Hochlande dur<ſchnittlih erſt im April der Fall iſt.

Vebrigens ſind die climatiſhen Verhältniſſe Montenegros, troß der Unbedeutendheit des Raumes, den es einnimmt, bei der großen Verſchiedenheit ſeines Niveaus äußerſt ungleich.