Militärische Beschreibung des Paschalik's Hercegovina und des Fürstenthums Crnagora sammt Karte

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Skupstina überkommenen Beſchlüſſe zu Geſetzen, und der Fürſt bedient ſi< dieſer Geſeße im Namen des cernagoriſhen Volkes und Senates, und vollzieht ſie mit Hilfe einer theilweiſe berittenen 800 Mann ſtarken Art Landes-Gensdarmerie.

Montenegro muß daher gegenwärtig als ein Staat bezeichnet werden, welcher im Begriffe iſ, in die conſtitutionelle Monarchie überzugehen, zumal unter Danilo T., welcher die kir<li<he Würde gänzlich ablegte, und dafür den rein weltlichen Fürſtentitel annahm.

Der gegenwärtige Beherrſcher der {warzen Berge iſ ſeit “12. Auguſt 1860 Nikolaus LT. Petrovic-Njegus, Fürſt von Crnagora und Brda.

Das Wappen der Herrſcher von Montenegro iſt der Doppeladler. Î

Eine Leibwache umgibt den Fürſten, beſtehend aus 30 berittenen Perjanici (Federbuſchträgern), Söhne aus den beſten Familien des Landes.

NI. Kriegsmaq fk.

In Montenegro gibt es eine National-Armee und kein ſtehendes, exerzirtes, beſoldetes Heer, mit Ausnahme der fürſtlichen Leibwache und der Landes-Gensdarmerie.

Obwohl die Bewaffnung, Wehrfähigkeit und Schlagfertigkeit eine allgemeine iſt, kann do< der Stand der ſtreitbaren und im Kriegs=falle ausrü>enden Hochländer zwiſchen 20 und 50 Jahren ziemli< genau auf 25,000 Mann angegeben werden.

Die Bewaffuung des montenegriniſchen Kriegers beſteht in einem Paar Piſtolen, dem Handjar (Yatagan) für Hieb und Stich, der langen ſerbiſchen Flinte mit Steinſhloß und einer Patrontaſche.

An Artillerie ſtehen den Montenegrinern jet circa 50 Stück Kanonen zu Gebote, welche wohl mehr als Poſitionsgeſhüße verwendet werden dürftèn.

Den Oberbefehl über die montenegriniſ<he Armee führt gegenwärtig der Großwojwoöd und Senatspräſident Mirko Petrovié, Vater des regierenden Fürſten.

Die Streitmacht der Hochländer wird überdieß von 8 Srdar's (Zahl ver Nahien) und 40 Kapitänen (Zahl der Stämme) kommandirt,