Neunundsechszig Jahre am Preussischen Hofe : aus den Erinnerungen der Oberhofmeisterin Sophie Marie Gräfin von Voss : mit einem Porträt in Stahlstich und einer Stammtafel

fommt. Die Majeſtäten bleiben in Graudenz. Schulenburg, Stein und Vos\ ſind hier. Jh ſah die Prinzeſſin von Oranien, Prinz Heinrich, Pfuel, Hacke, Alle ſind in Ver= zweiflung. 5, November. Ganz früh erhielt ih ein Billet von Schulenburg, um mix mitzutheilen, daß der König befohlen habe, ſämmtliche Höfe ſollten von hier na< Königsberg abreiſen. Jh ſchi>te dies Billet an alle Prinzeſſinnen. Hufeland ſagt, die kleine Prinzeſſin könne ohne Gefahr reiſen und ſo werden auch wir morgen fort. Der Prinz Wilhelm kam heute an, die Prinzeſſin iſt wohl, wenn man ſie nux txansportiren könnte. Die Brüder des Königs und die Miniſter ſind heute Nacht nah Graudenz abgereiſt; es ſoll ein Staatsrath gehalten werden wegen der Friedensunterhandlungen. Die Königin ſ<hreibt an Prinzeſſin Solms: Fürſt Haßfeld habe an Hohenlohe geſchrieben, man gehe damit um, ihn abzuſchneiden. Napoleon hat dieſen Brief auffangen und wegnehmen laſſen und wollte Haßfeld in Folge deſſelben erſchießen laſſen. Nux auf das Bitten und Flehen feiner Frau hat er ihm endli<h das Leben geſchenkt, abex ihn wie einen Verbrecher bis auf ſeine Güter in Schleſien transportixen laſſen. 6. November. Wix fuhren mit dex kleinen Prinzeſſin Alexandrine früh neun Uhr von hier fort und blieben die Nacht in Marien-= burg, wo ih recht frank ankam. 7. November. Um acht Uhr weitex bis Elbing, wo wix um ein Uhr ankamen und die Nacht blieben. Am Preußiſchen Hofe, 2. Aufl. 7