Otočaner Regiments-Geschichte : vom Ursprung dieser Gegend, ihrer Bevölkerung und ihrer Schicksale : in zwei Bänden und drei Hauptstücken

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ſolche Nachrichten ſehr geheim "hielten. Jndeſſen war es für uns fein Geheimniß, daß die Öſterreicher bereits nahe an Padua und Verona vorgerüt waren, weßwegen die Franzoſen , da ſie den Kroaten niht mehr trauten, unſer ganzes Cadre in der Nacht am 20. September längs der Brenta nah Chioggia expedirten.

Jn Chioggia blieb nun der Oberſt Mamula mit ſeinem Cadre, blo= quirt dur< die bis an die Etsch vorgedrungenen Öſterreicher, und wir wurden unter das Kommando des franzöſiſhen General-Brigadiers Dupeyroux, welcher au< mit einer ſ<hwachen Beſazung dort war, geſtellt.

“ Gegen halben November kam dieſem Generalen die Ordre des Prinzen Eugen Beauharnois zu, uns über Rovigo und ſo weiter nah Mailand abzuſenden, damit er uns in verſchiedene franzöſiſche Regimenter einthei= len kann. | '

Am 25. November, nachdem wir bis dahin Hunger gelitten und nicht einmal mehr Pferdefleiſ<h erhalten fonnten , rücten wir von Chioggia ab, giugen diesſeits längs der Etsch über Brondollo und Sct. Anna, um in unſer Nachtquartier nah Rovigo zu fommen. Der Oberſt Mamula, der Major Lang und der Lieutenant Peter Carina ſind aber vorangegangen, während wir Anderen, 22. an der Zahl, unſeren Marſch langſam fortſetzten.

Unterwegs bemerkten wir genau, daß die öſterreichiſchen Vorpoſten jenſeits bis an die Etsch aufgeſtellt waren, während die Franzoſen links dies. ſeits des Flußes weit unſeren Augen kaum bemerkbar wurden. ODhne zu wiſſen, welche Abſicht der Oberſt Mamula mit ſeinem Vorauseilen hatte, wollten wir mehrere, da wir von den Öſterreichern nur durch die Etsch getrennt waren , über dieſelbe ſezen, um uns den Öſterreichern zu“ übergeben, worunter beſonders der Lieutenant Gajo Mandié und Verfaſſer dieſer Ge> ſchichte die erſten waren; allein, alle Fahrzeuge waren durch die Franzoſen durh= gelöchert [und unfahrbar gemaht, daher wir unſer Vorhaben aufgeben mußten. : L

Mittlerweile kam der Oberſt Mamula mit dem Major Lang und Lieutenant Carina nah Rovigo, in welcher Stadt nicht ein einziger Franzos war. Dort erfuhr er, daß über die Etsch das Warasdiner-Kreutzer Grenzund das Erzherzog Franz Karl Linien-Jnfanterie-Regiment liegt, bei welch? leßterem Regimente der Lieutenant Carina früher diente.

Gleih wurde mit dem Podeſta von Rovigo eine vertraulihe Rüſprache geführt, und dieſer ‘fand ſi< bereitwillig, in der Stadt ein verborgenes Fahrzeug mit den nöthigen Ruderern herzugeben, welches in der größten Stille bei finſterer Raht zum Waſſer geſchafft wurde, mit welchem Lieutenant