Otočaner Regiments-Geschichte : vom Ursprung dieser Gegend, ihrer Bevölkerung und ihrer Schicksale : in zwei Bänden und drei Hauptstücken

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den 3. liber Pesciera nah Lonato, und den 4. na<h Breseia marſcirt. Nach abgehaltenem Raſttage allhier kam das Bataillon den 6. nah Orzinouvo und am 7. zu Crema an, nachdem es zu Soneino die ſe<ſte Kompagnie zurügelaſſen hatte.

In Crema bezog das Bataillon mit den fünf Kompagnien drei Kommunal-Kaſernen, verſah den Garniſonsdienſt, und erhielt dort die Kammerbüchſen für die Scharfſchüzen.

Dieſes 1te Otoëaner Bataillon ſtand in der Diviſion des Feldmarſchall - Lieutenanis Wocher und der Brigade des General - Majors Baron Rath, welher bei ſeiner Beſichtigung des Bataillons Und bei dem vorgenommenen Exerziren ſi< dahin ausſprach, daß er lolz ſei, dasſelbe in ſeine Brisgade bekommen zu haben, da ihm no< nie ein ähnliches Bataillon vorgefommen ſei, wel<hes in Bezug des gleichen Schlages, der netten Adjuſtirung und des Exerzirens nichts zu wünſchen übrig laſſe, und daß es das in der Brigade befindliche Grenadier-Bataillon weit übertreffe.

Auf allen Seiten machte ſi< die Bewegung minder und mehr kund, nur die Einwohner von Crema -blieben ſcheinbar ruhig, und das Bataillon ſtand mit denſelben im beſten Einvernehmen, ſo zwar, daß bei der Kunde des Abrü>ens von Crema ſi<h eine Deputation, den Biſchof an der Spige, zum Bataillons-Kommandanten, Majoren von Ettingshausen mit der Bitte begab, zu erlauben, daß ſie wegen ferneren Dableibens des Bataillons ihr Geſuch dem Marſchall Radetzky vorlegen dürfen, in was jedo<h vom Bataillons-Kommando nicht gewilliget wurde. Auch in Crema hat das Bataillon bei einer nächtli< ausgebrohenen Feuersbrunſt thätigſt geholfen, woſür dasſelbe vom Armee- Kommando belobt worden iſ. Die 6te Kompagnie wurde von Soncino eingezogen, und am 10. März erfolgte der Abmarſch des Bataillons von Crema, nachdem es dur< das 4te Bataillon des Kaiſer-Jäger= Regiments daſelbſt abgelöſt wurde.

Das Bataillon hatte die Beſtimmung, an den Ticcino zu marſchiren, und wurde im Durchmarſche in Mailand am 12. behalten, um das italieniſche Grenadier-Bataillon D’Anthon abzulöſen, welches nah Verona abrüd>te.

Vom O0toèëaner Bataillon beſeßten fünf Kompagnien in Mailand das Kaſtell, und eine Kompagnie ward in die Kommunal-Kaſerne Set. Girolimo einquartirt. Hier verſah das Bataillon den ihm obliegenden Garniſonsdienſt.

Schon früher war die Stimmung der Mailänder unvortheilhaft; ſte war nun von Tag zu Tage gedrü>ter; Feldmarſchall Radetzky erkannte die Lage der Dinge; in den Tagsbefehlen war die größte Vorſicht empfohlen, und an der Tamburirung des Kaſtellthores fleißig gearbeitet.