Otočaner Regiments-Geschichte : vom Ursprung dieser Gegend, ihrer Bevölkerung und ihrer Schicksale : in zwei Bänden und drei Hauptstücken

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Hauptmann Baron Jurkoxié ſelbſt an, die vom Hauptmann Kar] Schmörch im Innern der Stadt zurü>gebliebene Bagage, und die Kompagnie- Kaſſa, beſtehend in 300 Gulden, herauszubringen, was ihm dieſer Hauptmann, dem ſein Muth und ſeine Entſchloſſenheit bekannt war, geſtattete. Feldwebel Paul Jurkovié wählte ſi< 15 Mann, begab ſi< mit dieſen in das Innere der Stadt, und rettete niht nur die Bagage und die Kompagnie - - Kaſſa, ſondern auh den dabei geweſenen Gemeinen Dane Simunié.

Zimmerleute des Otoëaner Bataillons, vereint mit jenen der Linie, hatten das Sprengen der Thöre, jedoh vergebens verſucht, mehrere lagen bereits todt oder verwundet, Da fuhren vom Kaſtelle zwölfpfündige Kanonen gegen das Gebäude vor, und es begann deſſen Beſchießung. Nun ſanken die Thöôre, und 250 Gefangene nebſt Waffendepot wurden in das Kaſtell abgeführt. Der Mond verfinſterte ſi<h ganz von dem aufſteigenden Geſchügrauh; der Himmel bede>te ſi< mit Wolken, und nah allen Seiten hin donnerten die Geſchütze, worein ſich das Gepraſſel des Klein -Gewehrfeuers und das Geläute aller Glo>en miſchte. Die Verfinſterung des Mondes dauerte bis Mitternacht, und dann zertheilten ſi<h die Rauchwolken.

Gegen zwei Uhr früh am 20. März hüllte ſi< das Firmament wieder in Wolken, ein dichter Nebel ſenkte ſi< zur A und der Regen fiel in Strömen herab.

Vor dem Kaſtelle und in deſſen Höfen ſah es wie im WallensteinsLager aus. Das Otoëaner erſte Bataillon, das einzige von den Grenztruppen, welche ſich damals dort befanden, ſtand am linken Flügel, rechts darneben Huſaren, Batterie und die Jäger. Die Wachfeuer* wurden aus den von den Barrikaden erbeuteten Wägen unterhalten, die herum liegenden Leichen, das Tragen der Verwundeten, das Ab- und Zueilen gab ein ſhaurig= friegeriſhes Bild. ,

Noch war am 20. der Tag nicht ganz hell geworden, als die Burgwache, an die ſih na< Möglichkeit auh andere Wachen angeſchloſſen hatten, aus der Stadt gegen das Kaſtell retirirte. Geplänkel und Dechargen folgten mit Blizesſchnelle, Barrikaden mußten genommen und überſchritten, und ſogeſtaltig der Cerso gewonnen werden.

Die Angriffe auf die Barrikaden wurden von mehreren Seiten zugleich unternommen, und das Beſchießen der Häuſer fortgeſeßt; die Jäger beſchoſſen von den Kaſtellthürmen die auf den Dächern der näher gelegenen Häuſer ſih zeigenden Jnſurgenten, eben ſo feuerten auch die auf deſſen Thürmen geſtandenen Geſchügze.

Gegen Mittag ward auf dem Dome die zweite, und auf einer anderen