Otočaner Regiments-Geschichte : vom Ursprung dieser Gegend, ihrer Bevölkerung und ihrer Schicksale : in zwei Bänden und drei Hauptstücken

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ſeine Unerſchroenheit und dur< ſeinen Muth derart aufgemuntert, daß dieſelbe ungeachtet des feindlichen, heftigen Bombardements, dem Feinde einen beträchtlichen Schaden an ſeinen Batterien verurſachte.

Am nämlichen Tage um 2 Uhr Nachmittags ſtanden auf den von Cavaleaselle linfs gegen Colla und Parengo fi<h ziehenden Anhöhen feindliche Abtheilungen in bedeutenden Frontlängen, und als eine halbe Stunde darauf fünf Kanonenſchüſſe in der Richtung von Verona dumpf gehört wurden, begann der Feind die Beſchießung der Forts und der Feſtung aus 8 Batterien mit 20 Geſchüzen, worunter 2 Mörſer waren, die 8- und 12zöllige Bomben warfen. Das Feuer hielt dur< volle 6 Stunden bis 8% Uhr Abends ununterbrochen an, und ward ſowohl von den Vorwerken als den Baſtionen der Feſtung Nr. 2, 3 und 5 kräftig erwiedert. Das Bataillon verlor einen Mann im Fort Mandella bei der Geſhügzbedienung dur< eine Granate.

Der Feind machte niht ſo viele Kugelſchüſſe als Granaten- und Bom. benwürfe, von wel<? legteren alle bald furz oder lang gingen.

Im Vorwerke Salvi vecchio ward eine ſiebenpfündige kurze Haubiße demontirt.

Die Kanonade fand während des anhaltend dichteſten Regens, der auh die ganze Nacht anhielt, Statt; Unſererſeits wurden 1,400 Kanonenſchüſſe gemacht.

Der Feind arbeitete am 19. und 20. Mai mit großer Cmſigkeit theils an der Ausbeſſerung der dur< unſer Feuer beſchädigten Batterien, theils an Verlängerung derſelben. Jndeſſen war der große feindlihe Belagerungs= Train aus Turin angelangt, zu deſſen Transportirung 1,600 Pferde verwendet wurden, und es begann am 21. Mai um 7 Uhr früh das Bambar= dement der Feſtung und ihrer Vorwerke aus neun Batterien mit Bomben, 30pfündigen Granaten (Pairhans), 24- und 36pfündigen Kanonenkugeln. Dieſes außerordentlih heftige Feuer hielt Tag und Nacht faſt ununterbrohen dur< ſe<s Tage an, ſo, daß man allein an Bomben 4,000 und eben ſo viele Granatenwürfe, der Kugelſhüſſe niht zu erwähnen, berechnete. Kein Haus gab es, das niht von Kugeln durhlöchert war; der größte Theil derſelben ward dur< Feuerbrunſt und Einſturz zerſtört, und es ging hiedur< der no< geringe Vorrath an Lebensmitteln den Einwohnern zu Grunde. Selbſt die ſogenannte bombenfreie Kaſerne war durchlöchert, durch ihren Rauchfang ſ{lugen Bomben hinein und ſie hatte ſo gelitten, daß ſich die Mannſchaft des erſten Sto>werkes wegen drohenden Einſturzes desſelben, da die Wölbungen Sprünge erhalten und ſi< geſenkt hatten, in das Erd-