Otočaner Regiments-Geschichte : vom Ursprung dieser Gegend, ihrer Bevölkerung und ihrer Schicksale : in zwei Bänden und drei Hauptstücken

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Freiwillige des 5ten Jäger-Bataillons im Vereine mit Serezanern und Kroaten beſtürmt. Die endliche Erſtürmung dieſes wihtigen Punktes wirkte auf die Vertheidiger der übrigen Barrikaden, welhe die Hauptſtraſſe dieſer Vorſtadt durſchnitten , “ dergeſtalt entmuthigend, daß faſt alle ohne Blutverluſt in die Hände der Truppen geriethen. Gleich im Anfange dieſer Operation war der Oguliner Oberſtlieutenant Basil KneZevié mit drei Kompagnien Otoëanern längs dem Kanal vorgedrungen und es gelang ihm, dem Feinde in die rechte Flanke zu fallen, wobei er am Kopfe durh eine Kugel verwundet wurde.

An demſelben Tage, den 28. Oktober bra<h das lte Otoëaner Bataillon von Rothneusiedel auf, rüdte über Laaberg gegen Wien in die Sct. Marxer Linie vor. Um "4 11 Uhr Vormittags ward die Kanonade eröffnet. Das Bataillon ſtand vor dem Set. Marxer Friedhofe im erſten Treffen und diente zur Bede>ung der beſchießenden Batterien ; der Feind wehrte ſi ‘hartnä>ig mit Kanonen und Kleingewehrfeuer. Gegen 1 Uhr Nachmittags rüd>te das Bataillon in Maſſa geſchloſſen links neben dem Set. Marxer Friedhofe und marſchirte unter dem feindlichen Kanonenfeuer auf die Brücke gegen das Zollhaus, allwo es na<h Wegräumung der dortigen Verrammlung in die Vorſtadt drang und unter heftigem Geplänkel vier Barrikaden in Sturm wegnahm. Das Bataillon marſchirte dann dur<h mehrere Gaſſen und beſeßte um %, 5 Uhr Abends mit drei Kompagnien das Thierarzenei-Jnſtitut, und mit dem Reſte die Stückbohrerei und das Münzamt, und {hob deſſen Vorpoſten bis zum Palais des Erzherzogs Maximilian vor.

In dieſem Gefechte blieb vom Aten Bataillon der Feldwebel Blaz Basié todt; Lieutenant und Bataillons-Adjutant Daniel Orlovié war ſ{<wer, Hauptmann Adam Wukelié, die Korporale Martin Milinkovié und Johann Smolêèié, dann ſe<s Gemeine leiht bleſſirt.

Am 30. lieferte ein Theil unſerer Truppen den Ungarn eine ſiegreiche Schlacht hei Schwechat, wobei auh das 4te Otoëaner Bataillon unter Kommando des Hauptmanns Johann Pavellié mitgefochten hatte. Die beſiegten Magyaren ergriffen über Fischament und Wolfsthal die Flucht, wodurch die Hoffnung des am Stefans-Thurm beobachtenden Oberkommandanten Messenhauser, daß die Ungarn den Wienern Hilfe leiſten werden, völlig verſ<hwand.

Alle Vorſtädte Wiens waren bezwungen. Wieden und Leopoldstadt troßten no< ohnmächtig, und das 3te Otoëaner Bataillon nahm die Richtung über Wieden nah den f. f. Stallungen, wo es ſi< poſtirte. Die Thöre der kf. k. Hofburg öffneten ſi<, Männer wie Bajazzos flogen heraus, und auf den Zinnen flatterten weiße Fahnen. Einige herausgekommene GardeOffiziere warnten, vor Lug und Betrug ſi< zu ſichern,