Rechte und Obliegenheiten der Regenten und Unterthanen in Beziehung auf Staat und Religion : eine Folge des Systems der moralischen Religion

175

ja niht vôn ſcinen Vorſtellungen , \ſöndern ‘von andern Dingen beſtimmt, Und nichts fan ja zugleich ſeyn, und nicht ſeyn, Der Menſch fan ja nicht zugleich nach ſeinen Vorſtellungen und auch nicht nach ſeinen Vorſtellungen handeln. Handelt er alſo nach ſeinen Vorſtellungen d.h. frey, ſo-kan er ja nicht zugleich nicht frey d. h. nicht nach ſeinen Vorſtellun‘gen handeln. Muß ex alſo nach ſeinen Vorſiellungen handeln, ſo hat er keine Schuld an dex Handlung, im gewöhnlichen Sinn dieſes Worts, auſſer , ſo fern er Schuld an ſeinen Vorſtellungen hâtte. Denn wenn ex Schuld an ſeinen Handlungen hâtte, ſo múßte es möglich ſeyn, daß ex anders handelte, als es ſeine gegenwärtige Vorſtellungen mit ſich bringen,

Wenn nun alle menſchliche Handlungen durch die jedesmahligen Vorſtellungen beſtimmt werden, ſo iſt Wahrheit die Urſache aller guten, und Irr_thum die Urſache aller fehlerhaften Handlungen, Der Menſch ſelb iſt nicht ſchuld, wenn er fehlte, ſondern ſein Irrthum, der ihn determinirte. Man ‘ficht es auch an ſich und an allen Menſchen, daß es ſo iſt, So oft ein Menſch fehlt und es bereut, ſagt er zu ſich ſelbſt: hätte ich das ſo bedacht, ſo úüberlegt , es ſo ‘eingeſehn, wie ichs jezt einſehe, ſo hátte ih anders gehandelt, Jrrthum iſt die Quelle aller

Verbrechen, : Aber