Rechte und Obliegenheiten der Regenten und Unterthanen in Beziehung auf Staat und Religion : eine Folge des Systems der moralischen Religion

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Und ſollte man wohl zweifeln, daß dem Staat daran allein liege, zu wiſſen, wie der Menſch im Ganzen und in Abſicht auf ſeinen herrſchenden und beſtändigen Zuſtand beſchaffen iſ, und was ſich fernerhin von ihm für Gutes oder Böſes erwarten läßt?

Und ſo heißt în dieſer zweyten Rükſicht, zu1« re<nen , unſtreitig wohl" ſo ‘viel als: einen gewiſs ſen Grad von Verdorbenheit der Seele als die Quelle der That prâdiciren ‘und, nach dieſem Grade der Verdorbenheit, den Grad der Strafbarkeit meſſcn, :

Aber iſ dieſer unleugbar richtige Begrif wohl je ſattſam erfannt und von unſern Geſezgebern angewendet worden? Sieht man nicht noch öft ; daß unſere Gerichte einen Verbrecher , welcher als ein Abſchaum von Ruchloſigkeit bekannt iſ und vor deſs ſen Exiſtenz man erzitrern möchte, eben ſo behandeln, wie einen Mann, “der daſſelbe Verbrechen beging, aber in, Abſicht auf Grundſäze und Charafter ſich zu jenem verhält, wie ein Engel zum Satan? *)

| Das ©) Auch dieſe Nükſichten verwirft der unberufne Noten: macher und meint + wenn der Richter alle, die in

Unterſuchung kommen, nar menſchli behandle, ſg.

habe ex , für ſeine Perſon, auch bey lezterm , bem Engel,