Rechte und Obliegenheiten der Regenten und Unterthanen in Beziehung auf Staat und Religion : eine Folge des Systems der moralischen Religion

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"Das" macht ,\ Unſere Geſezgeber betrachten ſehr oft alle Dinge nux nach ihrer Auſſenſeite und verſtehn ; ; M’ 5 “oicht

Engel, keine Ausnahme zu machen, Wir wollen ihm nur ein einziges Beyſpiel vorlegen. Titius, ein unwiſſender Menſch, eine Geiſſel der Bürger-

| ſchaft , ein Schurfe: in allem Betracht, hat Des poſitengelder unter ſich, Er. greift ſie an, ud ſ<maußt und ſchwelgt und ſpielt davon — bie ex ertappt wird. Der Richter verurtheilt ihn ur Feſtung auf Lebenslang, Wer billigt nicht : en Ausſpru<h? — Sempron, ein einſihtsvcliex Mann, ein vortreflicher Vater vieler Kinder , ein Vürgerfreund , ein unbeſtehlicher Pfleger- der Ges rechtigkeit , eine Stúge der Unterdrückten, eine Zuflucht. der Witwen und Waiſen = if arm, hat bey- ſeinem mühſeligen Amte eine \o kleine Beſgol“…… dung, daß er kaum im Stande iſ zu leben. Ex ſchränkt ſich ein und lebt lieber dürftig, als daß er Geſchenke nehmen und auf andern Schleifwegen ſich bereichern ſollte. Aber er hat noc eine Uüi__ verſitätsſchuld von 1000 Thalern. Der Gläubiger fälgt jezt an ihn zu drängen'und déöht ihm mit

: Proſticution. Er ſpricht alle ſeine Freunde än, ihm zu helfen, Feiner thats, - Er hat noch 2900 Thaler zu hoffen, [wenn ſeine alte Mütter ſtirbt, Er hat auch Depoſitengelder unter ſi. Ex nimmé 1000 Thalex davon , ſeinen ungeſtümmen Gläubis ger zu befriedigen, mit dem Vorſaze ſie zu erſezen. Ein unvorherſehbarer Zufall bringt dieſes an den Tag. — Soll der Richter dieſen Mann auch auf Lebenslang in die Feſtung ſchi>en, ihn aus den Armen ſeiner Kinder reißen , ſeine Kinder vateclos

| : machen,