Rechte und Obliegenheiten der Regenten und Unterthanen in Beziehung auf Staat und Religion : eine Folge des Systems der moralischen Religion

188 ſie bey Zurehnungen weder auf Größe des Schadens, noch auf den Grad der Verdorbenheit und des Unwerths der Verbrecher Rükſicht nehmen,

Doch der allerſtärkſte ‘und unumſtößlichſte Beweiß für die Nichtigkeit meiner - Begriſfe von Zurechaung und Strafmeſſung- liegt in dem Verháltniß jedes Verbrechers gegen den Staat , und in den Rechten des Staats an dem Verbrecher.

Es iſt ſehr. begreiflich, daß cin Verbrecher ſo wenig, als irgend ein Menſch, den Staat weiter etwas angeht, als, in wiefern ſeine äußerlichen Handlungen auf den Staat und deſſen Wohlfarth Einfluß haben. Alles, was mich allein angeht, und auf mich allein wirkt, hat gar kein Verhältniß gegen den Staat. So hat es z. B. gar keine Bes ziehung auf den Staat, was ich eſſe , wie ich ſchlafe, wo ih hin ſpagiren gehe, und ich nehme gar feine Rúfſicht auf ihn, wenn ich überlege , ob ich eſſen oder nicht eſſen, ob ih mäſſig leben oder mich betrin>en will, *) u, ſt. w. Nur alsdann iſt's bil-

lig,

*) Der weiſe Anmerker meint zwar , das leztere kons ne gelegentlich doch dem Staate ſehr viel angehen : aber er hat nur die zufälligen Folgen im Sinner und beſinnt ſich nicht, daß die Sache ſelb fich davon trennen làßt, Das Triuken ſteht .in meiner

Frey: