Rechte und Obliegenheiten der Regenten und Unterthanen in Beziehung auf Staat und Religion : eine Folge des Systems der moralischen Religion

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riſſen werden, mit Kleidung undUnterhalt ſo ‘zu verſorgen, daß ſie ihres Daſeyns froh werden fönnen und ſich nicht unglüklicher füßlen müſſen, als andere gemeine Unterthanen im lande,

5. Hierzu aber iſt nicht blos hinlängſlicher Uns terhalt erfoderlih ; ſondern auch inenſclihe Behandlung im Dienſt, Strenge Zucht erfodert freylih der Soldatenſtand , theils wegen der groſſen Gefahr, die dem Staate erwächſt, wenn nicht die allervollflommenſte Ordnung und Subordination unter dem Militair eingeführt wird, theils wegen der gewöhnlichen Rohigkeit der Menſchen , die zu ſölchen Dienſten gebraucht werden. Allein dicſe ſtrenge Zucht iſt bey weitem kein Dekmantel jener Grauſamkeiten und barbariſchen Behandlungen, wel« ehe man ſo oft von eben ſo rohen, und unwiſſenden, Officieren an ihren Burſchen veruben ſteht, Es iſt daher Obliegenheit des Regenten , ſich dieſer ihrèr Vnterthanen „ die ihnen und dem Staate ſo wichtige Dienſte leiſten und ihr ganzes Leben dem Vatcerlans de widmen müſſen , beſſer, als es bisher in manchen Ländern geſchehen iſt , anzunehmen , und für die Erleichterung ihres harten Schifſals Sorge zu tragen, Sie ſollten vor allen Dinge durch ſchärfere Géeſeze jenen Unmenſchen entgegen treten, welche den gemeinen Mann wie das Vieh betrachten und ſo mit ihm umgehen, als ob ex aller Rechte der

Menſchs