Reglement für die eidgenössischen Trupen über die innern Einrichtungen, die Disziplin und die Dienst-Ordnung für jeden Grad
a ME ae
obgleich es von ehr vielen Offizieren als etwas ehr ſchönes betrachtet wird, wann das Gewehr raſſelt allein naturlicher Weiſe benimmt das Abfragen und Dünner machen des Schafts dem Laufe ſeine feſte
Haltung, der Schuß wird unſicherer und der Soldat
verliert alſo an Vertheidigung. Man mache ſi
überhaupt zur Regel, daß das Zwekmäßige nöthiger
iſt, als das Schône. Beides mit einander verbinden,
ohne dem erſtern im Geringſten zu ſchaden , iſt vers
nünſftig.
“Ordnung muß im Frieden zur Natur werden y ſonſt iſt keine im Krieg zu hoffen. Oft fehlt dex * Soldat im Frieden , weil ihm ein Fehler nicht wichtig ſcheint, der im Felde gewis nachtheilig wäre. Läßt man dieſe Unordnung im Frieden ans gehen, ſo wird ſe nach und nach zur Gewohnheit , und im Krieg kaum mehr abzuändern ſeyn. Uebers ſehen in Kleinigkeiten führt ſtuffenweiſe zu ſchädlichen Folgen, zuleßt wird's {wer entſtandenen Uebeln a _„uhelfen.
Unordnung und Undisziplin können nicht auf einmal allgemeiu werden , aber Erfahrung lehrt , daß dieſe Uebel nach und nach auf's höchſte einreiſſen.
Jm Frieden muß der Soldat immer ſo ‘gehalten werden , und ſolche Anleitungen erhalten , wie er im Kriege ſeyn ſoll: wie könnte man ſ{< im Fall dex Noth auf den Militär verlaſſen, wenn ſein