Serbien, Rußland und die Türkei

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heben. So ſind alle Rechte, wel<he Serbien in zwei großen Kämpfen erworben hatte, ſo gut wie ganz vernichtet, und das Land ungefähr wieder zu dem Punkte gekommen, auf dem es 1804 und 1815 ſtand. Noh beobachten die Türken \reilih eine gewiſſe Schonung, no< mahen ſie einen ziemlih beſcheidenen Gebrau<h von der wiedereroberten Gewalt, Aber wird dieſe Zurückhaltung von langer Dauer ſein? Man wird dies ſ{werli glauben fönnen, wenn man bedenkt, daß die anſheinenden Lebensregungen, welche die Türkiſche Politik in der lezten Zeit von ſih gegeben hat, nux fkrampfhafte Zuckungen des alten Türkenthums ſind. Dies hat in Konſtantinopel den Sieg über die Partei der Neuerung davon ges tragen und nah allen Seiten hin eine heſtige Reaktion begonnen. Der alte Fanatismus, der alte Chriſtenhaß , die Feindſeligkeit gegen die Europäiſhe Bildung iſ no< einmal aufgetaucht. Wird und muß ſi< dieſe Richtung niht auch in Serbien geltend mahen? Wird ſie niht hier mit allen Kräften dazu thun, das Verhältniß der Rajahſchaſt in ſeiner ganzen Härte wiederherzuſtellen ?

So drohen Serbien alſo von Neuem Barbarei