Serbiens Freiheitskrieg und Milosch : aus dem Französischen

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nachſuchen und ſie ihnen einen großmüthigen Schuß bieten kann; dadur< werden ſie daran gewöhnt, Rußland als ihre natürliche Stúße zu betrachten und es ſpäter in ihren Zwiſtigkeiten mit der Pforte zum Schiedsrichter zu ernennen, während es zu gleicher Zeit der leßteren ihren Willen aufzwingt, ſo daß ſie nichts Anderes autoriſirt, als was der ruſſiſchen Politik zuſagt !

Rußland iſ die Perſonification jenes ſo oft vorausgeſagten Verhängniſſes, welches - binnen einer gewiſſen Zeit den Jslamismus jenſeits des Bosporus zurü>drängen ſoll, und Rußland bereitet die Wege ſo vortrefflih vor, daß es an dem Tage, wo das osmaniſche Reich verſhwinden wird, den Ausſpruch der Bourbonen im Jahre 1814 parodiren kann: Es iſt weiter nichts, als ein Mann mehr in Conſtantinepel! Zu dieſem Ende muß es ſih bei allen Bevölkerungen beliebt machen, aus welchen die europäiſche Türkei beſteht, ſie daran gewöhnen, die ruſſiſchen Miniſter ſi< in ihre Angelegenheiten miſchen zu ſehen, in ihnen, ſei es in Conſtantinopel oder in andern Reſidenzen, Vermittler zu ſinden, deren Anſehen cin großes Gewicht in die Wagſchaale . ihres Geſchies zu legen hat. So iſt Rußland mit der Moldau und Wallachei verfahren, ſo wollte es in Bezug auf Serbien zu Werke gehen, gleichfalls zur Belohnung ſeiner guten Dienſte.