Serbiens Freiheitskrieg und Milosch : aus dem Französischen

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Dies ſagte der junge Mann mit tiefem Gefühle, der Gedanke ſchnitt ihm durch die Seele.

— Geh ohne Furcht, Georg . . . das hier wird mich vor ihrer Gewalt ſichern! antwortete ruhig das junge Mädchen und zog einen verborgenen Dolch halb aus dem Mieder. Das iſ der einzige Shmu>, der noh in den Händen der Jungfrauen des unterjochten Serbiens geblieben iſ! fügte ſie bitter lächelnd hinzu.

Thränen, die erſken vielleicht , welche der unerſchro>ene junge Mann vergoſſen, rannen über ſeine wetterharten Wangen, als er ſeine Eltern und ſeine Braut zum Abſchiede umarmte.

— Lebt wohl, ih werde über Euch wachenz wehe dem, der ein Haar auf Euren Häuptern krümmt! Und jebt, fügte er mit düſterer Energie hinzu, jeßt iſt der Wurf gefallen: ewigen Krieg, Kamyf auf Tod und Leben gegen die Osmanen!

Und er verſchwand.

Dieſe Begebenheit hat über das Leben Georg Petrowitſch's entſchieden und das Loos Serbiens beſtimmt.

Auf dem ganzen Boden des unglü>lichen Serbiens, ſo lange es dem túrkfiſhen Schwerte überliefert war, erneuerten ſi unter allen Geſtalten, täglich, ſtündlich dergleichen herzzerreißende Szenen!