Serbiens Freiheitskrieg und Milosch : aus dem Französischen

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ſo bringen Sie einen Firman von der Pforte, der mich von dem Poſten, den ih einnehme, abſetzt, nnd dann wollen wir ſehen! . , „“

— „Aber, mein Fürſt, rief der unvorſichtige Geſandte lebhaft aus, davon iſt ja gar nict die Rede. Sie beunruhigen ſih mit Unrecht.

— „Nein, mein Herr, ih beunruhige mich durchaus nicht, unterbrach ihn Miloſch verächtlich.

— „Ich habe die Ehre, Ihnen zu wiederholen, mein theurer Fürſt, daß ich nur hieher geſandt bin, um Sie über Jhre wahrhaften Intereſſen aufzuklären, wie Jhr Anſehen zu befeſtigen, und ganz allein zu dieſem Ende, glauben Sie mir, haben Sr. Majeſtât geruht, Ihnen perſönliche Winke zukommen zu laſſen, welche Ihnen núßlih ſein können. Es iſt dem Kaiſer zu Ohren gekommen, Fürſt, daß einige von den hohen Beamten Jhrer Regierung ſich über Verſuche Jhrerſeits beklagen, welche dahin ſtreben, die ihnen dur<h das Staatsgrundgeſeßz zuerkannten Gewalten na< und nah nichtig zu machen ... Sr. Majeſtät denkt, daß ſie vielleicht beſſer thun würden, wenn Sie Sich auf ſtrengere Weiſe in den Grenzen der Verfaſſung hielten, um immer beklagenswerthe Reibungen zu vermeiden.““

— „Mein Herr, antwortete Miloſch kalt, ich greife in die Rechte keiner der Staatsgewalten ein: es hat nur von mir abgehangen , ohne Controle die Oberherrſchaft auszuüben. Unſcre Verfaſſung eriſtirt

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