Serbiens Freiheitskrieg und Milosch : aus dem Französischen

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ten, von der vergangenen Größe des Vaterlandes ſprachen, dann blieb der kleine Miloſch , von dem Reize der Erzählung gefeſſelt, ſtaunend und unbeweglich und heftete die Augen auf den Erzähler .

Einmal erzählte ſein Großvater, während rings Alles ein frommes Schweigen beobachtete, die ſchöne Volksſage vom Königsſohne Marko: wie er durch den Fluch ſeines Vaters zu dem nichtswürdigen Entſchluſſe gebracht wurde, ſi< zum Vaſallen der Túrken zu machen, wie er, von Gewiſſensbiſſen verfolgt, in der berühmten Schlacht von Rovini, welche die Türken den Walachen lieferten, ſich in die Mitte der Bataillone ſeiner Brüder ſtürzte, die er zu jener verhängnißvollen Stunde als Feinde bekämpfen mußte und den Ruf der Verzweiflung ausz ſtieß: „Gott ſei mit mir und möge er es zulaſſen, daß ih der Erſte bin, der in dieſem verruchten Gefechte ſtirbt !“

— Sein Gebet wurde erfüllt -— fügte der Greis hinzu — Marko hatte ein großes Verbrechen - begangen , ſein Tod hat es geſühnt: Friede ſeiner Seele!

— Ewige Schmach Marko, dem Königsſohne ! rief entrüſtet der Knabe aus, der, an den Lippen des Erzählers hangend, begierig der Legende gehorcht hatte.