Serbiens Freiheitskrieg und Milosch : aus dem Französischen

Wälder Schumadia's und drang ſcharf und reizend in alle gebrochenen Herzen! Die Greiſe ſelbſt, bei denen die lange Gewohnheit des Unglücks, die Rez ſignation, dieſen Tod der Seele herbeigeführt hatte, ließen bittere Klagen, ſeltſame Reden hôren . . die alten Volksballaden, welche ſonſt nur ſchüchtern Abends recitirt wurden, ſang man jeßt mit lauter Stimme in den Hütten, auf den Feldern, auf den Gaſſen und ſtatt der ſ{hwermüthigen Trauer, welche dieſe Lieder ſonſt hervorbrachten, riefen ſie jeßt Freude und Vertrauen in allen Seelen wach. Die Guzla, die melancholiſche Harfe des gefangenen Volkes, erklang jeßt in friegeriſhen Tônen, Prophezeihungen verkündeten Kämpfe, in denen ſtromweis das Blut der Moslems fließen würde . .

Woher kam dieſer Hauch, der alle Phantaſien elektriſirte, der einen ungemäßigten Durſt nach Freiheit, nach Rache, ein unwiderſtehlihes Bedürfniß der Veränderung , der Bewegung, des lauten Lärms in allen Herzen hervorrief? Niemand wußte es und doch waren Alle ſeinem Einfluß unterworfen. Je= der hôrte in ſeinen Jnnern jene geheime Stimme, welche unterdrü>ten Völkern zuruft: Steht auf, es E SH.

Die ſerbiſche Nation athmete durch alle Poren Krieg: noh war es nicht die wüthende, ſchrankenloſe, lârmende Empörung, ſondern das ferne Geſhwirr zorniger Stimmen, drohender Rufe, das un-

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