Serbiens Freiheitskrieg und Milosch : aus dem Französischen

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welche ſich theils aus den Heiduen oder griechiſche Klephten, theils aus mißvergnúgten Türken rekrutirtenz dieſe Banden, an das Waffengewerbe gewöhnt, verkauften ihre Dienſte bald an einen rebelliſchen Paſcha, der ſich gegen die Pforte empört hatte, bald an eine Provinz, die ſih im Aufſtande gegen den Paſcha befand. Es war ein Zuſammenlauf von Söldnern und Parteigängern aller Nationen, Chriſten und Muſelmänner.

Dieſe Banden führten auf eigene Rechnung Krieg, plúnderten und raubten an allen Orten, wo ſie durhkamen. Diejenigen, welche ſie zu ihrem Kriegstheater wählten, mußten willkührliche Abgaben an ſie entrichten, Frohndienſte thun, und die ſerbiſchen Bevölkerungen, welche häufig die Opfer ihrer Bedrü>ungen wurden, hatten auf dieſe Weiſe doppelte Laſt zu tragen, da andererſeits das eiſerne Joch der räuberiſchen türkiſchen Behörten ſie nicht ſchonte.

Das unglückliche Serbien hatte den höchſten Grad materiellen Elends, moraliſcher Bedrú>ung erreicht ; es war ſo weit gekommen, daß es nur eine minder unerträgliche Lage von verzweifelten Anſtrengungen erwarten konnte.

Deshalb deuteten unerklärliche, aber mächtige Anzeigen darauf hin, daß die Stunde der Befreiung nahe .

Seit einiger Zeit bewegte ein geheimnißvoller Hauch, der von Weſton kam, die hundertjährigen Eichen der