Serbiens Freiheitskrieg und Milosch : aus dem Französischen

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Kurſchid hielt mit ſeinen oberſten Offizieren in dem Augenbli>e Rath, wo man Miloſh ankündigte, der ohne Schußwache, ohne anderes Geleit in's Lager kam: ein nihtêswürdiger Gedanke kam dem Paſcha in den Sinn .. er theilte ihn ſeinem Rathe mit: „Wir haben den furchtbaren Anführer der Serbier, ſagte er, jeßt in unſerer Geroalt, ſchlagen wir das Ungeheuer des Aufſtandes nieder, indem wir Miloſh den Kopf abhauen . . . und ſenden wir dann dieſe koſtbare Trophäe dem Sultan !““

Dieſer Vorſchlag findet im Rathe Anhänger. Aber Ali, der dem Edelmuthe ſeines Feindes das Leben verdankt, Ali ſteht auf, groß und impoſantz er betheuert mit fur<tbarem Tone, daß, ſo lange er Tauſend Mann unter ſeinen Befehlen habe, und noch einen Tropfen Bluts in ſeinen Adern, er nicht dulden werde, daß man nichtswürdig das Miloſch gegebene Wort verleze, Er ſagt, wer ſih ſol< nihtswürdigen Verrathes ſchuldig mache, bede>e den Namen der Moslem auf ewig mit Schmach.

— Machmud! fúgte er als unwiderſtehliches Ueberredungsmittel hinzu, unſer ruhmreicher Sultan würde dieſe verruhte Trophäe zurü>weiſen!"

Ali's Meinung erhâlt das Uebergewicht. Er wixd beauftragt, den Anführer der Inſurgenten in das Zelt Kurſchid's zu bringen. Aber das Vertrauen des rechtſchaffenen Mannes iſ erſchüttert . . . Er begibt ſi< ſogleih zu Miloſch, führt ihn bis an die