Theobald Bacher : ein elsässischer Diplomat im Dienste Frankreichs (1748-1813)

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glied des Wohlfahrtsausſchuſſes, ſuchte daraufhin ſeinem Namensvetter jene beſſere Meinung von Bacher beizubringen, deren wichtigſte Säße wir an den Eingang unſerer Erörterung der Baſeler Friedensverhandlungen ſtellen konnten. Aber man traute doch auch in Paris Bacher nicht völlig oder hielt ihn zum mindeſten für vertrauensſelig. Man wies thn an, ſich eines republikaniſchen Stiles zu bedienen im Verkehr mit Preußen und ſich ſeinerſeits jeder Eigenmächtigkeit zu enthalten. „Recevoir et transmettre ce qu’on t’écrit de part et d’autre c’est à quoi tu dois te borner.“1) Gleich darauf tadelte man ihn ſogar, weil er den Kommandierenden der Rheinarmee, General Michaud, mit dem er als Leiter des Spionageweſens in ſteter Verbindung ſtand, auh über die diplomatiſchen Vorgänge auf dem laufenden hielt. „Nous voyons avec étonnement par la correspondance du général Michaud que tu lui communiques régulièrement tout ce qui a trait aux ouvertures de paix entre la république française et le gouvernement prussien. Cette communication esf sous tous les rapports, contraire aux principes. Un général d’armée doit se battre et non pas politiquer.“?) Bacher empfand die Kränkung lebhaft, wenn auch wohl nicht tief. Als er am 5. Januar 1795 Barthélemy mitteilte, daß die Eröffnung des Friedenswerkes in Paris bevorſtehe, fügte er hinzu: „alors nous serions débarrassés de tout ce train qui m’ennuie déjà passablement d’autant plus qu’on vient de me donner un savon de ce que j’instruis Michaud du point où en sont les négocations.“ ®)

Indeſſen eben durh Barthélemy ward das Mißvergnügen wieder von ihm genommen. Dieſer hatte ſhon am 17. November gebeten, daß man ihm Bacher zur Unterſtüzung beigeben möge: „Si vous jugez à propos de m’employer à l’ouvrage de la pacification, je vous demande instamment et je regarderai comme une grâce, sí vous voulez bien ly attacher auprès de moi et sur la même ligne que moi.““) Jn jeinen Meldungen nah Paris über den Fortgang der Verhandlungen ſchrieb er fortan ſtets entweder „nous“ oder öfter noh „Bacher et moi“. Scheiden läßt ſich Bachers Anteil an den Verhandlungen von demjenigen Barthélemys nur inſoweit, als ſich Bacher insbeſondere mit der rommerziellen Seite, den Handel8vorteilen, beſchäftigte, die der neue Frieden mit dem Norden Deutſchlands der Republik brachte, ein Gebiet, womit er ſich, wie wir oben geſehen, ſtets eingehend befaßt hatte.

Y Le C. d. S. p. an Bacher 3 nivôòse (23. Dez. 94) A. P. 215. Kaulef V, 25. IL u SSE ML Ee E SSA 214 „VV, 4L *) Barthélemy an C. d. S. p. 27 frim. (17. Dez. 94) A. S. 451, bei Kaulek nur angedeutet. vgl. Sorel, R. UH. VI, S. 61.