Türckische Chronica : Wahrhaffte eigentliche und kurtze Beschreibung der Türcken Ankunfft Regierung Königen und Keysern Kriegen Schlachten Victorien und Sigen wider Christen und Heyden : Von Emptern Befelchs und Kriegßleuten der Türckischen Soldaten und wie man wider den Türcken kriegen sol : Item Von der Türcken Religion und Gesatz von irem Gerichts Proceß ... : ... Alles in drey Bücher eyngetheilt wie bald nach der Vorred zu sehen

Vonectlichen Schlachten-

Bon dem Todt deſ Soldans Sciemſcia-demeltern/deßBaiazeths Son.

Kap, XIII,

= Er Soldan Sciemſcia/ der das Fürſtenthumb Caramannia mit inngehabet / iſtin ſchr groſſer gnad bey dem Vatter Soldan Baiazeth geweſen/ von wegen ſeiz nerehrbarntugend/ ond Kindilichertreuw vndlieb / die erzum Vatter getragen / iſi geſtorbencines natärlichen tods / auff ſeinem Bett / welchen jederman / vnd ſonderlichder Vattex vonherzen inniglich beklagt onnd beweinethat / Vnndalserjn gleich wie die andern ſeinezween Sön/garherrlich v mit groſſer Pompen zum Begrebniß beſtatten laſſen/hat er cinémdeß Sol dan Sciemſcia Söónen/dieſelbige Land/dieder Vatter gehabt/eynreumen/jn cynführen/vnddasſelbſi/gleich wie ſein Vattergethan/ regieren laſſen.

Von dem Erdbidemſozu Conſtantinopel geſchehen. Cap. XIIII. |

Nb dieſezeit im Augſtmonat/vngefchrlich vmdie dritte ſtunde der nacht/

iſt zu Conſtantinopelcin ſolcher Erdbiden worden / daß ſich das Volk nicht allein darüs

berhefftig verwundert/ ſondernauch ſchr dardurch erſchrocken iſi/der geſialt/daß esjedermandarfärgehalten/der Jüngſte tagwexr für derhandt/hatgewehretein gutc halbe ſtundt / Daro nach find auch wol kleine Erdbidengeſchehen/ habenbiß an dentag gewehret / aber nicht ſo heftig wieder erſte. És ſind alle Thurne an Kirchen / Heuſern vnd Mauwren / auch die Mauwren der Statt/vnd das Di y der Heuſer/entweders gans vnd gar cyngefallen/oder ja zum wenigs ſienzerſpalten/auffgeriſſen/bewegt vnd erſchüttert/vüſindbiß in fänffschen hundertMenſchen/ ſo verſuncken onderſchlagen/außder Erdenwiderumb außgegraben/ vnd funden worden. Iſtjes dermanſchrtrauwrig ond bekümmert geweſen/fonderkich aber der Tärckiſche Keyſer Baiazeth/ welchemalleſcine gedancken nur dahin ſtunden ond gericht waren/wicer die Statt Conſtantino? pelwiderumb möchte erbauwen ondauffführen.

Endtlichaberhat er dicſen raht vndweg funden / vnd auff alle Feuwer vnd Hertſidte in allenLanden vnd Königreicheneineſteuwer ond beſchwerniß auffgelegt/vnd bey der Peen vü ſtraf der höchſten ongnadvnd verluſt deß Lebensgebotten / daß alle Mäuwrer durch gans Türckey/ vndaußeinemjedem Dorff ond Flecken/diezehendePerſon gen Conſtantinopel fommenſolten/ hatauchinvorraht verſchaffen laſſen Stein / Kalck / Sand / vnd waszum bauwen nötig ſcyn móchte/alles vberfluſſig/ vnd dergeſtalt / daß näheralsincinem Monat mehralsachbigtauſend frembder Perſonen ond arbeytsécut zu Conſtantinopel geſchen vnd erfunden worden. Vnder deßhatder Keyſer Baiazethſeinen Keyſerlichen Stul vnd Hofläger gen Andrinopel verrückt/ ond IA M vber dic zwelff tauſend Janißeherneiuen Statthalter an ſeine ſtat zu Conſtantis nopel verlaſſen.

L Diſe Arbeytsleutond Mäuwerer habenjre arbeyt dermaſſen vnderſich eyngetheilt/daß ſie näherals in dreyen Monaten die Mauwrenrond vmb Conſtantinopel wider auffgefürt / welche doch mehr alsachzehenwelſche Meil wegs (ſind bey vns Teutſchen drey groſſe Meiln) vmb die Seatthergehen/ haben nachmals die andernThürn /ſo hin ond widerin der Statcan den Pals ſten/Kirchen/vnd andern Heuſern cyngefallen/gleicher geſtalt wider erbauwt/ vnd ſonderlich die zu Perain dem Státtlinſo gegen Conſtantinopel vber gelegen /Sindalle Handtwerksleut vnd andere Arbeyter/wol ondzudanck begnügt vnd bezaltworden/daß keiner ſich billicher weiß zu bes Flagen gehabt. Als ſicnunjre Arbeyt volnfärt / vndbezalung belommen / iſtein jeder ividerumb

nach ſeiner Landtart ond zu Hauß gezogen/ Vnd der Türkiſche Keyſerſelbſ| hat nach etlicher verloffener zeit ſich mit ſeinem Hofläger wider umbgen Conſtantinopel gewende-

Wie