Türckische Chronica : Wahrhaffte eigentliche und kurtze Beschreibung der Türcken Ankunfft Regierung Königen und Keysern Kriegen Schlachten Victorien und Sigen wider Christen und Heyden : Von Emptern Befelchs und Kriegßleuten der Türckischen Soldaten und wie man wider den Türcken kriegen sol : Item Von der Türcken Religion und Gesatz von irem Gerichts Proceß ... : ... Alles in drey Bücher eyngetheilt wie bald nach der Vorred zu sehen

Der fünſſte Theil. çÇs färben/haben ond halten/welche Poſt nachmals mit derantwortwiderumb anfommen/vnd alles Volck ſo geſtorben mit Namenbeſchrieben/mit ſich brache.

Vndiſiſo viel darauß befunden /dasan Mann ond Weibs Perſonen innwendigzweyen Monaten mehrals ſech6ig tauſendallein der Stalteynwohnex geſtorben weren. Derhalbciiſk der Keiſer Selimnach Gallipoli / folgends durch Greciam /nach Andrinopoli gezogen / alida hat ex denſelbigen Sommer vnd folgenden Winter ſcin Hofläger geſchlagen / Vud wie der Sceerben auffgehöre / iſt er wider gen Conßantinopel verruckt / vnd befunden / daß in dicſem Seterbenhundert ond ſechsigtauſend Menſchen abgangen / welche alle mitjrem eignen Namen cyngeſchrieben vnd verzeichnet geweſen. Diß Sterben ond der Erdbeden ſo zu Conſtantinopet geweſcn/ ſind nachmalsin cin Buch zu cinem ewigen Gedächeniß verzeichnet vnd cyngeleibe

worden.

Wie ſich der Sophi wider den Selim gerüſt, Cap. XXX, Er Sophi/welcher ſonſt beyſnenScia Iſmail, bey vus Jſmahel gencût/

hatdenganzen Winter mit ſeinem Tochtermann Soldan Morahe / ſillgelegen / vnd

wieder Fräling eyngetretten/hater jm dreiſſigeauſend Mann zu Roſſzins Feld bracht/ vnd geſagt : Erwoltejm das Volck alleſampe onder ſeinen gewalt geben / jn auch mit aller notturfft oerſchen/ond da erſcinem Rahe folgen würde (wie er dann zu thun ſchuldig) ſo ſolte er alsbald ſich an ſeinem Vettern Selim widerumb rechen. Hierauff jm der Soldan Morath ges antivortet/Sr were alles/was ex jm befchl/zu thunganßwillig vnd bercith. _— AlſohaczmderSophigerahten /erſolteerſt ſcin vnd ſeines Vatters Land ividerumb eynnemmen / vnd alsdann von einer Statézu der andern durch gans Nactoliam zichen/ dieſelbigen jm hulden laſſen / vnd eine jede Statt die ſich an jn ergeben würde / mix cinem Capitänien zu mehrer ſicherheit/daß ſie nicht widerumbabficlen / beſigen. Welche ſich aberzur gegenwehr ſeltcn/vnd ſich uicht alsbald aufgeben /die ſoltecrandernzur ſcheuw ond Exempel pländern/ preiß geben / ond mit Feuwr verbrennen / Solteſich nicht daran fchren / obgleich Selim ſich indie gegenwehr rüſten würde /dann er wol wüßte das Selim innwendig zweyen Monaten ſich ino Held nichtruſtenföndte/viel weniger fortzichen / Jn deßwolte er noch ſo viel Volcks/als bercye färßanden /in Verſia aufbringen / ſolte in bereytſchaffé ſigen /im fall esdienot alſo erfordern würde/jmhälff}zu thun / vndzu entſegen. Wieer dißalſo geſagt / haterjn /jrer gewonhcitnach/ auff die Stirn geküßt/ſeinen Segen geben/ondalſo hinzichen laſſen.

Der Soldau Morathhatden befehldeß Sophibaldexequiert/vñins Werk gcſast/Vud iviccr an Natoliamklommen/ondruchtbar worden das Morathmitſo cinem ſtattlichen hauffen Kriegsvolck von Perſianern anfommen / haben ſichalle Stáätton einigen widerſtand baldan jn ergeben / Budvoieien die ſich an jn geheuckt / hat er Prouiſion vnd Beſoldung vermacht / Auch alle ſeines Vatters Vaſallen vü Freunde ſindjm gefolget/in meinung ſichan dem Selim widexumb zurechen/ Jſtalſo nach demn ſein Hauff je lenger jegröſſer worden /durch Natoliam hinges rauſcht/hatalle Steté/Land/vnd Leuth eyngenom men/vndjmhulden laſſen/ Bald darnach hae erdem Selimabgeſagt/vnd außgefordext/das cr fommcn vnd ſcine Land beſchügenſolte.

Wie Selimein groß Kricgsvolck wider den Sophi auffbracht hat,

Cap. XXXI.

(O Sverlicffen wenig tage /ſind dem Soldan Selim diezeitungfko1ñen/vie dz Soldan Morath nitalleinſeines Vatcers Acomaths/vnd ſciner Vetter Tode zu rechë

in Natoliamfoïſen/vüdzgangeKönigrcich/mit eN Ceutècynges üij nommen