Untersuchungen über die Mannane, Galaktane und Cellulosen angreifende Enzyme

(nz. 59.2440

Untersuchungen über die Mannane, Galaktane und Cellulosen angreifende Enzyme.

Von H. Bierry und J. Giaja.

(Aus dem physiologischen Institut der Sorbonne, Paris.)

(Eingegangen am 9. Februar 1912.)

Die Polysaccharide sind Verbindungen von n Molekülen Monosen (Hexosen, Pentosen) unter Austritt von n — 1 Wassermolekülen. Zu ihnen gehören alle jene Kohlenhydrate, die Schulze je nach ihrer Löslichkeit oder Unlöslichkeit in verdünnten und kochenden Mineralien eingeteilt hat in Hemicellulosen oder Cellulosen, und für welche n eine noch un-

bestimmte Größe ist.

Die Mannane und Galaktane sind eine Art von Anhydriden der Mannose und Galaktose. Sie können allein oder in wechselnden Verhältnissen mit den Anhydriden anderer Zuckerarten zusammen auftreten, wie die Arabane, Dextrane, Xylane, die Anhydride der Arabinose, der Dextrose, der Xylose. Sie können auch die Stärke und Cellulose sensu proprio, die die Anhydride der d-Glucose sind, begleiten. Diese Derivate sind in der Pflanzenwelt sehr verbreitet, nicht nur als Erhaltungs-, sondern auch als Reservesubstanzen, die in den Samenkörnern, Knollen und Wurzelfasern angehäuft sind. Sie bilden also einen großen Teil der Gewebe, welche die Tiere als Futter verwerten. Und auch für die menschliche Nahrung hat man in Amerika und in Japan Stoffe aus dem Bereich der Algen, Flechten, Pilze, Peotinsubstanzen, die Cellulosen und Hemicellulosen enthalten, herangezogen. Produkte wie Agar, Wakame, das Kombu der Japaner werden nach L. B. Mendels Angaben tonnenweise für die menschliche Ernährung geerntet. Das Nori!), das Nama-

1) Das Nori wird aus Algen der Gattung Porphyra hergestellt, Das Konyaku ist eine Speise, die aus den getrockneten und zermahlenen Knöllchen einer Aroidea, dem Conophallus Konyaku (Amorphophallus Rivieri-Durieu) stammt. Das Nama-Konyaku ist eine Art Stärke, die man durch Kochen von Konyaku mit Kalkwasser erhält.

Das Nama-Konyaku geht nach wiederholtem Erkalten in eine leichte und poröse Substanz über, die geschnitten das Kori-Konyaku ergibt.

Katayama, Bull. of the College of Agrieulture. Tokyo 6, 4, 433, 1905.